Nahum
– Assyrer, die sich wieder ihren gottlosen Wegen zuwandten und für die Vernichtung bestimmt waren (2,2 – 3,19)
Hintergrund und Umfeld
Ein Jahrhundert nachdem Ninive unter der Predigt Jonas Busse tat, wendete es sich wieder dem Götzendienst und der Gewalttat zu und wurde überheblich (3,1-4). Assyrien war auf der Höhe seiner Macht, nachdem es sich von Sanheribs Niederlage bei Jerusalem erholt hatte (701 v. Chr. – vgl. Jes 37,36-38). Seine Grenzen reichten bis nach Ägypten hinein. Eroberte Völker wurden deportiert und neu angesiedelt. Dadurch war es einfacher, Kontrolle über sie auszuüben. 670 v. Chr. wurden in Samaria und Galiläa Exilanten angesiedelt. Assyrien schien unbezwingbar, doch kündigten Nahum und andere Propheten an, dass seine Tage bereits gezählt waren. Ninives Ende kam, wie Gott es prophezeit hatte.
Schlüssellehren im Buch Nahum
Gottes Gericht – der souveräne Gott wird allen, die seine Gebote übertreten, seine Rache spüren lassen (1,8.14; 3,5-7; 2Mo 20,5; 5Mo 28,41; Hi 12,23; Hes 39,23; Joel 4,19; Am 3,6; Apg 17,31; Röm 2,16; Offb 6,17)
Gottes Freundlichkeit und Liebe gegenüber den Treuen (1,7.12.13; 2,1.3; 4Mo 6,22-27; Ps 46,2; Jes 33,2-4; 37,3-7.29-38; Mt 11,28-29; 19,13-14; 2Tim 2,24; Tit 3,4; 1Joh 4,11)
Gottes Wesen im Buch Nahum
Gott ist gut – 1,7
Gott ist eifersüchtig – 1,2
Gott ist mächtig – 1,3
Gott ist vorhersehend – 1,4
Gott ist souverän – 1,2-5
Gott ist zornig – 1,2-3.6
Christus im Buch Nahum
Nahums Darstellung der Eigenschaften Gottes ist zugleich eine passende Beschreibung des kommenden Messias. Christus kam als der verheissene Messias zur Welt und zog alle treuen Gläubigen zu sich. Nahum schildert, wie Gott die Gläubigen beschützt: »Gütig ist der HERR, eine Zuflucht am Tag der Not; und er kennt die, welche auf ihn vertrauen« (1,7). Bei seinem zweiten Kommen wird Christus aber auch Gericht üben: »ein Rächer ist der HERR an seinen Widersachern, er verharrt [im Zorn] gegen seine Feinde« (1,2).
Schlüsselworte im Buch Nahum
Eifersüchtig: Hebräisch qanno´ – 1,2 – stammt von einem Wort, das »eifern, oder bestrebt sein« (1Kö 19,10.14) oder sogar »wütend« (Sach 8,2) bedeuten kann. Einer der Namen Gottes lautet »der HERR heisst ein Eiferer und ist ein eifersüchtiger Gott« (2Mo 34,14). Der Ausdruck »Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott« taucht im AT meist im Zusammenhang mit Götzendienst auf (2Mo 20,5; 5Mo 4,24; 5,9; 6,15). Gottes Eifersucht für sein Volk fordert absolute Treue und ist in seiner Heiligkeit (Jos 24,19) und seiner Rolle als Schöpfer und Erlöser gewurzelt (Ps 95,6-7; 96,2-5). Wir tendieren dazu, Eifersucht mit selbstsüchtigen Emotionen, die meist eine Gefühl der Unzulänglichkeit entspringen, in Verbindung zu setzten. Im Gegensatz dazu ist Heiligkeit die Quelle göttlicher Eifersucht. Er allein ist »der Heilige« (Jes 6,3; 40,25), deshalb toleriert er auch keine Rivalen (2Mo 20,5).
Gliederung
Einleitung (1,1)
Ninives Zerstörung wird verkündet (1,2 – 2,1)
- Gottes Macht (1,2-8)
- Gottes Strafe (1,9 – 2,1)
- Die Stadt wird angegriffen (2,2-11)
- Die Stadt wird vernichtet (2,12-14)
Ninives Zerstörung wird gefordert (3,1-19)
- Erste Anschuldigung (3,1-3)
- Zweite Anschuldigung (3,4-7)
- Dritte Anschuldigung (3,8-19)
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde …
Japan wird als Staat anerkannt (660 v. Chr.)
Kurzstudium zum Buch Nahum/einige Fragen
- Das ganze Buch Nahum bringt Gottes Gnade deutlich zum Ausdruck. Wie wird dieser Gedanke vermittelt?
- Wie lauten Gottes Anschuldigungen gegen Ninive?
- Warum nennt sich Gott ein eifersüchtiger Gott?
- Welche Beispiele der Souveränität Gottes erkennst du im Buch Nahum?
- Betrachte dein Leben und wäge ab, ob dein Leben Gott Anlass zum Gericht geben könnte!
Datum: 05.06.2007
Autor: John MacArthur
Quelle: Basisinformationen zur Bibel