Die Kunst, im Gleichgewicht zu sein
Livenet: Dave, erzähle uns etwas über deine Person.
Dave Müller: Ich heisse David Müller, bin am 16. Mai 1994 geboren und komme aus Adelboden im schönen Berner Oberland. Schon als kleiner Junge war ich gerne draussen in der Natur und machte allgemein sehr gerne Sport. Nach der Schule absolvierte ich die Lehre als Spengler und setzte nun mehr und mehr auf den Sport. Meine Hobbys sind nebst den sportlichen Aktivitäten auch Musik und Modell-Heli fliegen. Ich gehe in Adelboden in die Gemeinde für Christus.
Seit wann fährst du Snowboardrennen und wie bist du dazu gekommen?
Meine ersten Versuche auf dem Schnee machte ich auf den Skis. Als ich aber mit der Zeit für meine Eltern zu rasant unterwegs war, stellten sie mich auf ein Snowboard, um diese Entwicklung zu unterbinden. Diese Massnahme hatte aber nur eine kurzzeitige Wirkung. An den jährlichen Schülerrennen, bei denen ich regelmässig in die vorderen Ränge fuhr, entdeckte ich mein Talent fürs Rennfahren. Erst als 14-Jähriger in der 8. Klasse trat ich dem Snowboardclub Adelboarders bei. An meinen ersten nationalen Rennen konnte ich auf Anhieb vorne mitfahren.
Was willst du im Snowboard erreichen? Was ist dein ganz grosser Traum in dieser Hinsicht?
Meine kurzfristigen Ziele sind im Gesamteuropacup in die Top 3 zu fahren und ins A-Kader aufzusteigen. Auch im Weltcup möchte ich mich kontinuierlich nach vorne arbeiten. Mein grosses Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2018.
Welche Bedeutung hat dein Schweizermeistertitel 2016 im Parallel-Riesenslalom für deine sportliche Karriere?
Für mich bedeutet es viel, in einem Rennen alle anderen Schweizer Alpinboarder geschlagen zu haben. Es ist aber auch ein Erfolg und ein gewisser Lohn für die harte Arbeit, die dahinter steckt. In einer langen und anstrengenden Saison nimmt man so einen Titel natürlich sehr gerne. Zusätzlich habe ich bei Sponsoren und Sport-Interessierten etwas «Zählbares» vorzuweisen.
Das Thema des Sportlergottesdienstes Anfang Mai ist «Die Kunst im Gleichgewicht zu bleiben». Was bedeutet dies im Snowboard-Sport?
Bei uns kommt diese Fähigkeit vor allem in langsamen und flachen Passagen zum Tragen. Allgemein braucht man im Snowboardsport das Gleichgewicht auf viele Art und Weisen, da man sich mit «gefesselten» Füssen ja nicht unbedingt frei bewegen kann. Aber auch die Fähigkeit, das Gleichgewicht zwischen Sport und privatem Leben zu finden ist für mich wichtig und nicht immer einfach.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Ungleichgewicht (Dysbalance) gemacht? Wie hast du das Gleichgewicht wiedergefunden, resp. wie bist du damit umgegangen?
Im Winter kommt das private Umfeld oft zu kurz. Es gibt Kollegen, welche ich über Monate nicht sehe. Aber auch private Aufgaben und Interessen kann ich im Winter nur beschränkt erfüllen. Dies sind Dinge, die mir ab und zu fehlen. Ich versuche diese aber mit anderen zu kompensieren und freue mich jeweils darauf, im Frühling wieder mehr Zeit in meinem gewohnten Kreis zu verbringen.
Wann brauchst du Gott, wenn es um «die Kunst im Gleichgewicht zu bleiben» geht?
Grundsätzlich brauche ich Gott in jeder Lebenssituation. Es ist vielleicht wie im Sport. Wenn wir bei einer Übung aus dem Gleichgewicht kommen, fallen wir hin. Wenn wir im Leben aus dem Gleichgewicht geraten und mit eigener Kraft versuchen, alles zu bewältigen, fallen wir vielleicht auch hin. Dann ist Gott da und möchte uns wieder aufhelfen, uns wieder ins Gleichgewicht zurückbringen. Ich finde, wenn wir Gott ins Zentrum unseres Lebens setzen, dann ist unser Leben im Gleichgewicht.
Dave Müller live erleben:
Am 1. Mai 2016 ist Dave zu Gast im Sportlergottesdienst in Steffisburg zum Thema «Die Kunst, im Gleichgewicht zu bleiben».
Zum Thema: Datum: 20.04.2016
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Autor: Andreas Brand / Andrea Jenzer
Quelle: Livenet / SRS Pro Sportler