Die Zehn Gebote: veraltet?

Moses erhält von Gott die Zehn Gebote – dargestellt im Gemälde von Rembrandt.
10 gebote

"Du sollst nicht töten" heisst das sechste der Zehn Gebote. Eigentlich selbstverständlich, könnte man meinen - doch jeder zehnte Deutsche hält dieses Gebot für altmodisch. Das ergab eine kürzlich veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Magazins "Playboy".

Auch das achte Gebot "Du sollst nicht stehlen" trifft nicht überall auf Zustimmung: Elf Prozent der 1000 Befragten finden es unzeitgemäss, bei den Schülern waren sogar 21 Prozent dieser Ansicht.

Überflüssiges Gebot

Am meisten interessierte sich die Zeitschrift mit den nackten Tatsachen natürlich für Gebot Nummer sieben: "Du sollst nicht ehebrechen." Tatsächlich scheinen die Menschen damit am lockersten umzugehen. 28 Prozent der Befragten betrachten dieses Gebot als überflüssig. Bei den Männern sind es 29, bei den Frauen 26 Prozent.

Allerdings gibt es eine Menge Leute, welche die Zehn Gebote auch heute sinnvoll finden. So wollen 21 Prozent der Befragten auf keines der Gebote verzichten.

Ordnung im Leben

Laut der Bibel hat Mose, der Anführer des Volks der Israeliten, diese Gebote direkt von Gott erhalten. Die Regeln sollen Ordnung in das Leben der Menschen bringen und ihnen helfen, ihre Beziehungen zu Gott und anderen Menschen zu gestalten. Es ist nicht Gottes Ziel, die Menschen zu unterdrücken und ihr Leben mit einer Vielzahl von Regeln und Verboten (wie wir sie heute haben) zu vermiesen. Die Gebote sollen den Menschen dienen - nicht umgekehrt.

Das Wichtigste: Die Liebe

Jesus bringt es folgendermassen auf den Punkt: "Dies ist das wichtigste Gebot: ‚Höre, Israel! Gott allein ist Herr. Neben ihm gibt es keinen Gott. Ihn sollst du mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, deinem ganzen Verstand und deiner ganzen Kraft lieben.' Ebenso wichtig ist das andere Gebot: ‚Liebe deine Mitmenschen, so wie du dich selber liebst!' Es gibt kein anderes Gebot, das lebenswichtiger ist als diese beiden."

Was zählt, ist also die Liebe zu Gott und zu den anderen Menschen. Und wer seine Mitmenschen liebt, muss sich wohl nicht lange fragen, ob "Du sollst nicht töten" altmodisch ist…

Die Zehn Gebote

Können Sie die Zehn Gebote aufzählen? Hier sind sie:

1. Keine anderen Götter: "Dann redete Gott. Er sprach: "Ich bin der Herr, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Du sollst ausser mir keine anderen Götter verehren!" (Die Bibel, 2. Mose 20,1-3)

2. Keine Gottesbilder: "Fertige dir keine Götzenstatue an, auch kein Abbild von irgend etwas am Himmel, auf der Erde oder im Meer. Wirf dich nicht vor solchen Götterfiguren nieder, bring ihnen keine Opfer dar! Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich dulde keinen neben mir! Wer mich verachtet, den werde ich bestrafen. Sogar seine Kinder, Enkel und Urenkel werden die Folgen spüren! Doch denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig. Über Tausende von Generationen werden auch ihre Nachkommen meine Liebe erfahren." (Die Bibel, 2. Mose 20,4-6)

3. Gottes Namen nicht missbrauchen: "Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!" (Die Bibel, 2.Mose 20,7)

4. Am siebten Tag ruhen: "Achte den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem Herrn, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, auch nicht deine Tiere oder der Fremde, der bei dir lebt. Denn in sechs Tagen habe ich, der Herr, den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was lebt. Aber am siebten Tag ruhte ich. Darum habe ich den Sabbat gesegnet und für heilig erklärt." (Die Bibel, 2.Mose 20,8-11)

5. Die Eltern ehren: "Ehre deinen Vater und deine Mutter, dann wirst du lange in dem Land leben, das ich, der Herr, dein Gott, dir gebe." (Die Bibel, 2.Mose 20,12)

6. Kein Mord: "Du sollst nicht töten!" (Die Bibel, 2.Mose 20,13)

7. Kein Ehebruch: "Du sollst nicht die Ehe brechen!" (Die Bibel, 2.Mose 20,14)

8. Nicht stehlen: "Du sollst nicht stehlen!" (Die Bibel, 2.Mose 20,15)

9. Nicht lügen: "Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!" (Die Bibel, 2.Mose 20,16)

10. Nicht begehren, was anderen gehört: "Begehre nicht, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgend etwas anderes, was ihm gehört." (Die Bibel, 2.Mose 20,17)

Quellen: 20 Minuten, Jesus.ch
Autor: David Sommerhalder

Datum: 26.10.2006

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