Wirklich mit allen Menschen versöhnt leben?

Die Bibel ruft uns dazu auf, mit allen Menschen versöhnt zu leben. Geht das überhaupt? Und sind wir damit nicht völlig überfordert?
Apologize
Wir sollten uns selbst fragen: Wo war ich abweisend oder verurteilend? Wo verhielt ich mich lieblos?

Wir erleben immer wieder, dass wir mit anderen Menschen in schwierige Situationen geraten oder sogar richtig Streit haben. Also auf jeden Fall Versöhnung suchen? Zunächst: Ja, natürlich! Denn Jesus Christus ruft alle, die ihm nacheifern, dazu auf, in Frieden und Versöhnung zu leben. Die Bibel nennt die Christen sogar „Kinder des Lichts".

Nicht überfordern

Natürlich sollten wir versuchen, mit den Menschen, mit denen wir zusammen sind, ein gutes Miteinander zu suchen. Aber wir sollten uns auch nicht überfordern und akzeptieren: wir machen Fehler, wir reagieren ungeduldig oder lieblos - immer wieder - und das kann zu Streit führen. Und ausserdem gilt: Streit ist nicht per se ein Kennzeichen dafür, dass wir falsch liegen. Selbst Jesus hatte heftigen Streit, erlebte Widerspruch und gar Verfolgung. Und wie verhält er sich? Er segnet seine Gegner und bittet selbst für die um Vergebung, die ihn foltern und kreuzigen liessen.

Das heisst: Nicht jeder Streit ist das Ergebnis unserer negativer Gedanken und Haltungen. Es kann sein, dass der Auslöser zu dem Streit ein echter Konflikt zwischen Meinungen oder Interessen ist, oder es kann um Fragen von Wahrheit und Gerechtigkeit gehen.

Perspektive der eigenen Verantwortung

Wenn wir einen Streit vor Augen haben, sollten wir die Situation zunächst ganz aus der Perspektive der eigenen Verantwortung betrachten. Sonst sind wir ganz schnell bei dem anderen, seinen Fehlern und dem, was er Falsches gemacht hat. Stattdessen sollten wir uns selbst fragen: Wo war ich abweisend oder verurteilend? Wo verhielt ich mich lieblos?

Oft sind wir sogar im Kontakt mit Menschen, denen wir übergeordnet oder nah stehen, besonders heftig und lieblos. Und dafür sollten wir auch die Verantwortung übernehmen, in dem wir ehrlich zugeben: Ja, so war ich, so habe ich gefühlt, so habe ich mit dem anderen geredet. Und dann bringen wir das zu Jesus und sagen ihm: Jesus, es tut mir leid, ich war hier lieblos - bitte vergib mir das.

Verhalten ändern

Dann geht es um einen zweiten Schritt: Der Kontakt mit dem Menschen, mit dem wir Streit haben oder hatten. Nicht immer sind Gespräche über die erlebte Situation passend und richtig. Bildlich gesprochen, müssen wir den anderen nicht in die Mördergrube unseres Herzens schauen lassen. Es kann daher auch besser sein, das eigene Verhalten zu ändern und im Miteinander versöhnliche Signale zu setzen.

Datum: 20.05.2009
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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