Kreuzwort: An Gott glauben ist total normal

Die Band Kreuzwort.
Chris da Lion.
Mario Honor.

„Hochwertige, deutschsprachige Dancehall Styles mit einer guten Hand voll Reggae und einer Prise Hip Hop“ – so beschreibt sich die Band Kreuzwort aus Rosenheim. Kreuzwort, das sind seit über zehn Jahren die Brüder „Chris da Lion“ und „Mario Honor“. Musik ist für sie mehr als ein Hobby und der Glaube an einen lebendigen Gott völlig normal. Wir haben uns mit Chris unterhalten.

Livenet.ch: Was erwartet einen, wenn man Kreuzwort live sieht?
Chris da Lion: Ich würde uns als energiegeladen und als Entertainer beschreiben. Wir wollen die Leute unterhalten und dort abholen, wo sie sind. Mit uns geht’s raus aus dem Alltagstrott. Man kann abschalten, und unsere Musik ist extrem tanzbar. Momentan touren wir mit DJ „Freaky4C“, haben aber auch immer wieder verschiedene Musiker auf der Bühne.

Was hat es mit dem Namen auf sich?
Der Name kommt noch aus der Zeit, als wir HipHop gemacht haben. „Kreuzwort“ ist ganz klar ein Wortspiel. Das „Kreuz“ in dem Namen ist ziemlich eindeutig. Wir sind beide gläubig, und da spielt das Kreuz natürlich eine zentrale Rolle. Ausserdem steht das Kreuz für Auferstehung, für etwas Neues. Und als wir angefangen haben Musik zu machen, ist etwas Neues in unserem Leben entstanden.

Euer Name ist eindeutig, aber ihr singt nicht unbedingt über Gott. Warum?
In erster Linie spiegeln die Texte unser persönliches Leben wieder. Da wir gläubig sind, haben die Texte also auch immer wieder was mit dem Glauben zu tun. Wir wollen aber nicht als „christliche Band“ abgestempelt werden und wir wollen auch bei keiner christlichen Subkultur mitmachen. Wir machen Musik für Menschen, egal, was sie glauben. Es ist schade, aber den Christen waren wir oft nicht christlich genug, für andere waren wir zu fromm. Man kann es nie allen recht machen. Jetzt machen wir es so, wie wir es wollen: unterhalten und es easy halten. Die Texte sind so, wie wir sind.

Wie schreibst du Songs?
Da gibt es kein Schema. Aber oft hör ich mir die „Riddims“* an. Die Instrumentals spiegeln ein Lebensgefühl und wenn ich das mit dem vereinbaren kann, was ich fühle, schreib ich einen Text drauf. Manchmal hab ich aber auch zuerst einen Text und die Riddims kommen erst später dazu.

* Unter Riddim (von englisch Rhythm) wird in der Sprache der Reggae-Musiker ein Instrumentalstück verstanden, über das verschiedene Sänger ihre Songs singen.

Ihr hattet mal eine Plattenfirma, momentan organisiert ihr alles allein.
Ja, wir waren bei einem christlichen Label, haben uns aber getrennt. Und damit sind wir ganz zufrieden. Oft ist es so, das christliche Label einem zu viel reinreden, wie die Musik und die Texte zu sein haben. Und wir wollen so viel wie möglich selber machen. Allerdings haben wir momentan weder ein Management, noch eine Bookingagentur und machen alles selbst. Das heisst, jeder von uns steckt seine komplette Freizeit und sein komplettes Geld in das Projekt.

Welche Rolle spielt der Glaube in eurem Leben?
Zu mir kommen oft Menschen und sagen: „Chris, du bist anders.“ Dann weiss ich, ich habe was richtig gemacht. Ich will meinen Glauben nicht provokativ raushängen lassen. Jesus hat gesagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und das ist meine Hauptverantwortung als Christ. Glaube ist für mich das normalste der Welt und gehört zu meinem Leben so wie Essen, oder Flüssigkeit aufnehmen. Aber ich will niemanden „bepredigen“, niemandem was aufdrängen. Wenn jemand mehr von meinem Glauben wissen will, wird er mehr erfahren.

Welchen Tipp gibst du jungen Musikern?
Ganz einfach: echt sein. Das, was einen beschäftigt zu Papier bringen, Träume auf Papier bringen. Und man muss auf die Meinung von anderen scheissen. Kritik anhören ist wichtig, Tipps annehmen, Sichtweisen erkennen, aber der Kern der Musik muss echt sein. Musiker müssen eine eigene Meinung besitzen, das ist wichtiger als alles andere. Denn genau das spiegelt sich in der Musik wieder. Wenn man Probleme hat mit seiner Persönlichkeit, hat man Probleme mit der Musik. Und Christen sollten sich nicht unter Druck bringen lassen, ja christlich genug zu sein. Das was in einem ist, kommt sowieso raus, aber die Musik muss ehrlich und echt sein.

Mehr von Kreuzwort auf www.myspace.com/kreuzwortmusic

Datum: 13.05.2008
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch

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