Adonia feiert Jubiläum: Seit 30 Jahren auf Tournee

Begeisterung an einem der Adonia-Konzerte.
Adonia-Leiter Markus Hottiger freut sich über die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen.

Über 1500 Songs wurden von Adonia in den vergangenen 30 Jahren produziert und gesungen. Viele davon waren Eintagsfliegen, die irgendwo in der Versenkung verschwunden sind. Auf der anderen Seite hat es aber einige Perlen darunter, die von vielen Kirchen und Gemeinden in ihr Repertoire aufgenommen wurden, und die immer wieder gerne gesungen und gehört werden. Markus Hottiger hat versucht, alle diese Top-Songs in ein neues, aktuelles Musical einzubauen.

Melanie ist Mitglied in einem Gospelchor. Doch dort läuft plötzlich nicht mehr alles so nach ihren Vorstellungen. Und da ist ihr neuer Freund, der ganz andere Hobbys, Pläne und Ansichten hat. Auch in ihrer Familie spürt Melanie aktiven Widerstand und ihre Entscheidungen werden ständig kritisiert. Wenn da nicht noch Jenny wäre, die einen positiven Einfluss auf Melanie hat! Doch plötzlich verändert sich die Situation dramatisch...

Musicalcamps

Die 13 bis 19-jährigen Sängerinnen und Sänger treffen sich jeweils zu einem Übungscamp, in dem sie in der kurzen Zeit von nur vier Tagen unter Betreuung von kompetenten Mitarbeitern das ganze Konzertprogramm zusammenstellen. Sie erhalten die Noten schon vor dem Camp und üben die Lieder anhand der vorproduzierten CD. Die vier Auftritte ab Mitte der Woche bilden den zweiten Teil des Musicalcamps.

Organisiert werden diese Musicalcamps mit anschliessenden Tourneen von einem professionellen Tourmanagement. Zusammen mit den Junior-Musicalcamps im Sommer (9 bis 13-jährige) und den Family-Musicalcamps im Herbst (ganze Familien) werden im Jahr 2009 insgesamt 40 Musicalwochen angeboten.

Im Tournee-Sekretariat in Brittnau arbeiten 15 vollzeitlich angestellte Mitarbeiter, die Programm, CD-Produktionen, Konzerttourneen sowie die Fortbildung der rund 350 ehrenamtlichen Mitarbeitern organisieren. Adonia ist eine überkirchliche Jugendarbeit auf der Grundlage der Evangelischen Allianz und wird vom Bundesamt für Kultur unterstützt.

Zum Schluss der Teens-Tour 2009 geben alle 17 Chöre zusammen ein Mega-Konzert. In der Mehrzweckhalle Zofingen formieren sich die Adonia-Teens-Chöre zum grössten Teenagerchor Europas.

Adonia-Leiter Markus Hottiger freut sich über die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen.

«Viele Teenies haben das wahre Gold entdeckt»

Evangelisation und Jüngerschaft unter den Teens bleibt auch nach 30 Jahren der Auftrag von Adonia. Das betont Markus Hottiger im Jubiläumsjahr seines Chores. Der Gründer und Leiter von Adonia spricht in der Zeitschrift „Idea Spektrum Schweiz“ mit Andrea Vonlanthen über das Erfolgsgeheimnis seiner Arbeit und die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen.

Andrea Vonlanthen: Was unterscheidet Adonia von den Wiener Sängerknaben?
Markus Hottiger:
Adonia ist keine elitäre Musikarbeit, sondern ein Angebot für alle, die Freude an der Musik haben. Adonia hat einen Auftrag an den Teens, nämlich Evangelisation und Jüngerschaft. Und Adonia versucht vom Stil her, mehrheitsfähige, populäre Musik zu machen.

Was ist das Erfolgsgeheimnis von Adonia?
Ich denke an die Gemeinschaft in den Camps, die überkirchliche Ausrichtung und die projektbezogene Arbeit, die für Leiter und Teilnehmer immer befristet sind. Man kommt eine Woche ins Camp und sieht dann an den Konzerten gleich das Ergebnis.

«Gold» heisst Ihr Jubiläumsprogramm. Wofür verdienen Sie die Goldmedaille?
Es ist nicht Adonia, das eine Goldmedaille verdient. Doch Adonia soll für die Teenies eine goldene Arbeit sein. In den letzten 30 Jahren haben ganz viele Teenies das wahre Gold entdeckt. Sie haben Jesus kennengelernt und sich für ein Leben als Christ entschieden. Wir haben den Titel unserer Produktion eigentlich bei Abba abgekupfert. Es gibt eine CD, die «Abba Gold» heisst. Da sind die goldigsten Songs drauf. Wir präsentieren jetzt auch unsere bekanntesten, goldigsten Songs der letzten 15 Jahre, eingebettet in ein Musical mit dem Titel «D'Melanie het gnueg».

Was gab vor 30 Jahren den Anstoss zu Adonia?
Als ich das Lehrerseminar besuchte, war ich auch Sonntagsschullehrer in der EMK in Zofingen. Da wurden die alten, verstaubten Lieder gesungen. Ich begann, eingängige Songs zu komponieren und mit den Sonntagsschülern zu singen. Bald gründete ich einen Kinderchor, der jeweils am Mittwochnachmittag übte. Dann habe ich zusammen mit David Plüss, der heute unser Vereinspräsident ist, ein erstes Musical einstudiert und die erste Schallplatte aufgenommen.

Wann gabs das erste Camp?
Noch im gleichen Jahr. Ich habe schnell gecheckt, was ein solches Camp bringt an Gemeinschaft, musikalischer Qualität und Begeisterung bei den Teenies. Schon im zweiten Jahr war das Camp übervoll. Wir mussten nie Werbung machen für unsere Camps. Wichtig war mir schon früh, dass wir mit unseren Konzerten nicht im christlich-intimen Rahmen, sondern in säkularen Räumen auftreten.

Wann wurden Sie vollamtlicher «Adonianer»?
Zwölf Jahre lang habe ich die Arbeit als Primarlehrer zusammen mit meiner Frau nebenberuflich gemacht. Dann ging es um die grosse Entscheidung für unsere Zukunft. Wir erlebten die Bestätigung von Gott: Adonia ist eine so wichtige Arbeit, die weiter wachsen muss. Damals gab es zwei bis drei Camps im Jahr, heute sind es allein in der Schweiz 50, dazu 23 in Deutschland, drei bis vier in Portugal und jetzt auch eines in Österreich.

Manches hat sich in diesen 30 Jahren verändert - was ist geblieben?
Das Ziel ist in jedem Camp geblieben: die Evangelisation unter den Teenies. Am Konzept gab es nur ganz wenige Modifikationen. Die Teilnehmer treffen sich im Camp jeden Tag während einer Stunde in der Kleingruppe. Hier gibt es in Anlehnung an das Konzertprogramm ein biblisches Programm, so eine Art Mini-Alphalivekurs.

An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Angebot heute?
Im Frühling an die Teenies von 13 bis 20, im Sommer an die Kinder von 9 bis 13, in den Sportcamps von 10 bis 16 und im Herbst mit den Family-Chören an alle von 6 bis 66 Jahren.

Was hilft es Kindern und Jugendlichen, wenn sie die biblische Botschaft hören?
Wenn sie einen bewussten Entscheid für Jesus treffen, wissen sie, ich habe eine Ansprechperson, die immer bei mir ist. Im Leben wird dann nicht alles einfacher, aber sie sind nie allein. Und sie haben die Zusage für ein ewiges Leben bei Gott. Das versuchen wir ihnen in den Kleingruppen klar zu machen.

Worauf achten Sie bei der Vermittlung dieser Botschaft?
Wir wollen, dass sie authentisch daherkommt. Es sollen nicht einfach Gefühle angesprochen und schon gar keine Ängste erzeugt werden. Wir wollen klar auf biblischer Grundlage arbeiten.

Was sagen Sie einem Vater, der sein Töchterchen keiner «Missionierung» aussetzen will?
Ich würde ihn zuerst fragen, was er unter Missionierung versteht. Die «Missionierung» geschieht hauptsächlich unter den Teilnehmern selbst. Sie sind nach den Camps oft so begeistert, dass sie ihre ganze Schulklasse samt Lehrer «missionieren» wollen. Was wir in den Kleingruppen machen, ist keineswegs so extrem, wie es nachher manchmal den Anschein machen könnte. Doch es ist klar, dass die Kinder verändert heimkommen. Ich würde diesem Vater sagen, dass wir an die Bibel glauben und nur das weitergeben, was in der Bibel steht. Und dass wir keine Kirche sind und niemanden vereinnahmen wollen.

Wie hat sich die Jugend in den letzten 20, 30 Jahren verändert?
Wir müssen sicher mehr kämpfen für die Verbindlichkeit, auch unter den Leitern. Heute gibt es relativ viele kurzfristige Abmeldungen. Man möchte sich am liebsten erst drei Tage vor dem Start entscheiden. Das macht das Planen schwieriger. Die Jugend ist auch kritischer geworden. Die Jungen hinterfragen viel mehr und lassen sich nicht einfach mit Inputs «abspeisen». Das ist durchaus gut so.

Wie hat sich Ihre Musik verändert?
Die Musik ist technischer geworden. Der Klang ist ganz anders, technischer. Der Rhythmus ist anders, stärker synkopisiert. Doch wir wollen auch heute eine melodiebezogene Musik machen, die möglichst mehrheitsfähig ist. Wir machen ganz bewusst keinen Hip-Hop.

Wie sehen Sie Adonia in zehn Jahren?
Wir wollen eine Musikarbeit sein, die nicht nur verwaltet wird, sondern mit guten Ideen und neuen Programmen ihren Auftrag erfüllt. Das wird nicht einfacher, nach so vielen erfolgreichen Programmen. Und ich erwarte in Deutschland, wo wir jetzt richtig im Aufbau begriffen sind, eine Top-Infrastruktur, so wie wir sie heute bei uns haben.

Warum lohnt sich die Adonia-Arbeit auch nach 30 Jahren?
Weil wir in den 30 Jahren viel aufbauen konnten, von dem heute auch die christlichen Gemeinden profitieren. Und das wird auch in Zukunft so sein. In den Gemeinden gibt es heute Musical-Wochen, man übernimmt unsere Lobpreis-Songs, singt unsere Kinderlieder. Darüber freuen wir uns, und wir bieten den Gemeinden gerne Hand für jede Unterstützung.

Teens-Konzert

Die Adonia-Chöre gehen am Ende Ihres Camps auf eine Tournee durch die Schweiz. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, aber man hat die Gelegenheit, diese Art von Jugendarbeit durch eine Kollekte zu unterstützen.

Links zum Thema:
Konzertprogramm zum 30-jährigen Jubiläum "Adonia Gold"
Einen Trailer von „Adonia Gold“ kann hier aufgerufen werden.

Datum: 09.03.2009

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