«Oops, I did it again» - So brutal war Claudio. Claudio Minder – die Serie (4. Folge)

Foto: Frédéric Giger, Basel
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«Ich lernte "Zürich by night" kennen und ging auf Entdeckungsreise. Dabei erlebte ich das weibliche Geschlecht ganz neu. Kurven, die mich früher weniger ansprachen, neckten unter raffinierten Abendkleidern hervor und zogen mich in ihren Bann. Frauen. Immer aufs neue liess ich mich auf Flirts ein. Sommernachtsflirts. Ich lernte die Frauen kennen, wir gingen am See spazieren oder in einer Diskothek tanzen. Plötzlich lag ich in den Armen von richtigen Frauen. Einfach so. Von 0 auf 100. Vor einer Stunde noch eine unbekannte Person. Weil ich ja in der Provinz aufgewachsen war, hatte ich nicht gewusst, dass es so etwas überhaupt gibt. Diese neuen Möglichkeiten bereiteten mir Freude.»

Claudio der Märchenprinz. In der «Slowtime», zu Celine Dions «My heart will go on» sah das eine und andere Mädchen «ihren» Claudio an ihrer Seite. Wenn nicht «forever», dann doch wenigstens auf absehbare Zeit.

«Ohne irgendwelchen Zeitschriften widersprechen zu wollen: Es waren keine 'One-Night-Stands'. Ich hatte nicht den Ruf, immer nur an 'das Eine' zu denken – es sei denn, mit dem «Einen» wäre Spazierengehen am See gemeint. Meist sah ich die Frauen ohnehin nie wieder, und die wenigsten kannten sich untereinander.

Ich übernachtete nie bei jemandem, und ich nahm nie ein Mädchen über Nacht mit nach Hause. Die intime Schwelle lag beim Kuscheln. Weiter ging ich mit keiner.

Bei diesen Flirts empfand ich meist wenig für das Girl. Zwar dachte ich mir oft „Woow, die ist echt der Hammer“. Aber ich wusste immer sofort, dass es nicht die richtige Frau ist; zugegeben: meistens schon im voraus. Von Sommer 1996 bis Mitte 1997 hatte ich zahllose solcher Abendromanzen. Wenn’s hoch kam, dauerten sie bis zu vier Tage. Ihre Namen vergass ich im Handumdrehen. Manchmal wusste ich am nächsten Morgen nicht mehr, wie sie geheissen hatte. Ich investierte meist nichts, was über den einen Abend hinausging. Denn ich wusste ja, dass sie es wieder nicht ist. Ich kannte ihre Nummer nicht, und meine hinterliess ich sowieso nie. Eine längere Beziehung hatte ich nie.

Immer wieder telefonierten Girls. Meine Vermieter schrieben mir eine Liste und witzelten, an meiner Hochzeit würden sie die dann vorlesen. Wie lange sie ist, weiss ich nicht.» (Anm. d. Autors: «Vielleicht erfährst du’s ja bei deiner Heirat!»)

Dass ich nichts weiter von ihnen wollte, sagte ich ihnen am Ende des Abends. Da hatte ich kein Herz. Einige enttäuschte ich dadurch sehr. Brutal. Am Anfang störte mich das nicht. Erst mit der Zeit, als ich merkte, dass ich immer wieder Leute enttäusche. Einige glaubten, wir seien jetzt Freund und Freundin. Diese Frauen kannten mich vorher nicht. Ich bewegte mich damals nämlich auf zwei Beziehungsebenen: in meinem festen Kollegenkreis, zu dem auch viele Frauen zählten, und auf der Ebene der Eroberungen. Erstere hatten ein ganz anderes Bild von mir als Letztere. Meine neuen Flammen kannten sich untereinander nicht, so dass sie einander nicht vor mir warnen konnten. Auch in meinem Freundeskreis konnten sie deshalb keinen Schaden anrichten.

Aber innerhalb meines Kollegenkreises wurde ich selber von einer Frau enttäuscht. Ich hatte gedacht, es könnte etwas werden ... Dieses Erlebnis prägte mein weiteres Verhalten den Frauen gegenüber.

In Basel änderte ich meinen Lebensstil und liess mich nicht mehr auf solche Flirts ein. Ich hatte gesehen, dass ich viele Menschen verletzt hatte. Abends ging ich seltener in den Ausgang und hatte anderes im Kopf. Dort wohnte ich zudem in einer WG.»

Gold in Sicht

Das Buch «Gold in Sicht – mein Leben als Mr. Schweiz» ist unter www.claudiominder.ch bestellbar. Falls Sie neu Livenet- und Jesus.ch – Partnermitglied oder Junior-Member werden, erhalten Sie das Buch gratis - zusätzlich zum Dankeschön-Geschenk. Bitte bei der Anmeldung unter http://www.livenet.ch/Support/Mitgliedschaft.php unter Bemerkungen „Buch Claudio Minder“ vermerken.

Datum: 08.07.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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