Film-Biographie zum Anfassen
Zu Beginn des Films beherbergt Augustinus in Hippo, auf dem Gebiet des heutigen Tunesien, Flüchtlinge aus Rom, die der Eroberung und Plünderung durch die Westgoten entkommen sind. Die Situation im Jahr 430 ist dramatisch. Die Stadt ist von Vandalen umzingelt. Bischof Augustinus versucht zu vermitteln, während der skrupellose Statthalter Valerius in der Notlage die Chance sieht, seiner Karriere einen Kick zu geben. Beide bemühen sich um den jungen Centurio Fabius, der mit seinen Truppen wie durch ein Wunder im Schatten eines Sandsturmes in den Stadtmauern Zuflucht finden konnte.
Augustinus steht am Ende seines Lebens und möchte Fabius davon abhalten, sich sinnlos zu opfern. Er erzählt ihm seine Lebensgeschichte: Über seine Jugend, die Ausbildung zum Redner und Anwalt, seine grosse Liebe zur Leibsklavin Khalida, die Geburt seines Sohnes, seine Karriere als brillanter Redner. Und dass er trotz seines Erfolgs Zweifel bekommt und eine geistige Heimat sucht, die er schliesslich im Christentum findet. Darüber, wie er sich taufen lässt, seinen Beruf aufgibt, in Nordafrika das erste Kloster gründet und im Jahr 395 zum Bischof von Hippo ernannt wird.
Trotz des grossen, immer wieder bewiesenen diplomatischen Geschicks von Augustinus lehnen die Bewohner Hippos sein Friedensangebot an den Vandalenkönig Geiserich ab. Es kommt zur Verwüstung der Stadt durch die Vandalen.
Fragen nach dem Lebensinn
Im Zentrum des Films stehen die «Confessiones», die zu den grossen autobiografischen Werken der Weltliteratur zählen. Als begabter Psychologe und grosser Denker der Christenheit berührt Augustinus aktuelle Zeitfragen wie «warum hat Gott mich erschaffen? Warum gibt es das Böse? Was kommt nach dem Tod?».Die Stimmung, die den ganzen Film durchzieht, lebt von einer Parallele zwischen der damaligen und der heutigen Zeit: Unruhe und Verwirrung prägten das 5. Jahrhundert ebenso wie unsere westlichen Länder heutzutage. Augustinus von Hippo lebte von 367 bis 430 nach Christus in Nordafrika.
Film auf hohem Niveau
Die Dreharbeiten zur deutsch-italienischen Koproduktion «Augustinus» dauerten zwei Monate. Die historischen Ereignisse und die Orte des Geschehens werden im Film sehr sorgfältig wiedergegeben. Auch schauspielerisch wie inhaltlich bewegt sich der Film auf hohem Niveau. Regie führte Christian Duguay. Neben italienischen Darstellern wie Franco Nero als Augustinus spielen etwa auch Alexander Held (Valerius), Katy Saunders (Lucille), Sebastian Ströbel (Fabius) oder Götz Otto (Gaiseric) mit.Ausstrahlung über Ostern
Der Zweiteiler „Augustins" wird am Ostersonntag, 4. April, 13.15 Uhr und am Ostermontag, 5. April, 13.05 Uhr bei der ARD gezeigt.
Quelle: BR/Livenet
Datum: 19.02.2010