Hillary Clinton sagte, sie bete viel, manchmal um Weisheit, manchmal für Freunde und Familie, und manchmal auch nur um Stärke im Kampf gegen die Pfunde. Sie habe ihre Eheprobleme nur mit Hilfe ihres Glaubens bewältigt, sagte die Präsidentschaftskandidatin bei der Veranstaltung eines evangelikalen Verbandes, die vom Fernsehsender CNN übertragen wurde. Der Verband «Sojourners/Call to Renewal» gilt in den USA als die grösste fortschrittliche evangelikale Organisation. Er will der landläufigen Meinung entgegentreten, dass alle Evangelikalen konservativ seien und nur am Thema Abtreibung oder anderen «moralischen» Anliegen interessiert. Die Diskussion der Demokraten fand im Rahmen einer dreitägigen Konferenz gegen Armut statt. Kampf gegen Armut sei gegenwärtig das «wichtigste moralische und religiöse Anliegen», so der Verband. Senator John Edwards bekannte, er bete jeden Tag und liebe Jesus Christus «zutiefst». Allerdings sündige er auch «jeden Tag.» Man solle die USA nicht zu einer «christlichen Nation» machen wollen, betonte Edwards. Senator Barack Obama wurde gefragt, ob Gott bei Kriegen Partei ergreife. Er erklärte, wichtiger als die Frage, auf wessen Seite Gott stehe, sei die Frage, ob man selber auf Seiten Gottes stehe. «Sojourners/Call for Renewal» will im September auch ein Forum für republikanische Kandidaten organisieren. Die konservative Gruppe «Nationaler Pastorenrat» kritisierte die Veranstaltung mit den demokratischen Kandidaten scharf. Es sei eine Schande, dass man Evangelikale Abtreibungsbefürwortern, mit dem Mikrofon eine Plattform gebe. Clinton, Obama und Edwards vertreten die Auffassung, dass Frauen das Recht haben, über Abtreibungen zu entscheiden.
Datum: 06.06.2007
Quelle: Epd