Wie Heinrich Heine zum Glauben an Jesus fand
Als Jude geboren, liess sich Heinrich Heine nach seinem Studium 1825 evangelisch taufen. Allerdings wollte er damit einfach nur die Religionszugehörigkeit auf seinen Papieren ändern und so den antisemitischen Anfeindungen entkommen, die in Europa bereits zu spüren waren.
Wie wenig er zu der Zeit von einem Glauben an Gott hielt, drückte er auch dadurch aus, dass er sich nicht während eines Gottesdienstes in einer Kirche taufen liess, sondern einfach daheim beim Pfarrer, ohne grosse Zeremonie.
Aber wie kam es dann dazu, dass dieser Intellektuelle eines Tages plötzlich überzeugt war, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
Heinrich Heines Schlüssel zu Gott
Der Dichter selbst gibt die Antwort im Vorwort zur zweiten Auflage des Buchs «Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland», Paris, 1852, wo er schreibt: «Ich habe mich bereits in meinem jüngsten Buche, im ,Romanzero´, über die Umwandlung ausgesprochen, welche in Bezug auf göttliche Dinge in meinem Geiste stattgefunden. Es sind seitdem mit christlicher Zudringlichkeit sehr viele Anfragen an mich ergangen, auf welchem Wege die bessere Erleuchtung über mich gekommen. Fromme Seelen scheinen danach zu lechzen, dass ich ihnen irgendein Mirakel aufbinde, und sie möchten gerne wissen, ob ich nicht wie Saulus ein Licht erblickte auf dem Wege nach Damaskus (...). Nein, ihr gläubigen Gemüter, ich reiste niemals nach Damaskus (...).
In der Tat, weder eine Vision noch eine seraphitische Verzückung noch eine Stimme vom Himmel, auch kein merkwürdiger Traum oder sonst ein Wunderspuk brachte mich auf den Weg des Heils, und ich verdanke meine Erleuchtung ganz einfach der Lektüre eines Buches. - Eines Buches?
Ja, und es ist ein altes schlichtes Buch, bescheiden wie die Natur, auch natürlich wie diese; ein Buch, das werkeltägig und anspruchslos aussieht wie die Sonne, die uns wärmt, wie das Brot, das uns nährt - und dieses Buch heisst auch ganz kurzweg 'das Buch': die Bibel. Mit Fug nennt man diese auch die Heilige Schrift; wer seinen Gott verloren hat, der kann ihn in diesem Buch wiederfinden, und wer ihn nie gekannt, dem weht hier entgegen der Odem des göttlichen Wortes.»
Den Schlüssel heute noch drehen
Dieses Buch, das Heinrich Heine las, und das ihm Gott Stück für Stück offenbarte, ist auch heute noch ein wichtiger Schlüssel zu Gott. Wenn Sie Gott kennenlernen oder wiederfinden möchten, dann halten Sie es doch ganz nach Heinrich Heine und schlagen einfach mal die Bibel auf.
Buchtipp:
Die Bibel: lesen - verstehen - erklären
Datum: 20.04.2012
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Exzerpt des Vorworts zeno.org