Worte des Lebens

Jesus und das Schicksal

Wird 2010 als ein Jahr der grossen Katastrophen in die Annalen eingehen? Was kommt nach Haiti, der Ölpest im Golf, Pakistan…? Jesus zieht aus dem Geschehen eine andere Folgerung.
Ölpest


Flut- und Erdbebenopfer erregen unser Mitleid, während sich bei menschengemachten Katastrophen das Verlangen, den Schuldigen zu kennen, in die Betroffenheit um Not und Schaden mischt. Die Aufklärer des 18. Jahrhunderts schlossen Gott aus dem Lauf der Welt aus. Für viele ist daher das Schicksal blind; es kann dich und mich treffen oder verschonen, ohne dass man einen Sinn darin erkennen würde.

Gottes Hand?

Hat Gott da bestraft? fragen anderseits religlöse Menschen aller Zeiten. Manchmal steht die Frage unausgesprochen im Raum. Von Jerusalem, wo der römische Statthalter Pilatus seine Legionäre die Muskeln spielen lässt, wird ein blutiger Zwischenfall berichtet: Galiläer opferten Tiere im Tempel und wurden dabei getötet. Pilatus vermischte ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere!

Meint ihr…?

Das vergrössert in Galiläa die Wut auf die Bedrücker – doch, fragt Jesus, «meint ihr, diese Galiläer seien grössere Sünder gewesen als alle anderen Galiläer, weil ihnen dies widerfahren ist?» Der Lehrer aus Nazareth, selbst Galiläer, liefert die Antwort gleich mit: «Nein – aber wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle ebenso zugrunde gehen» (Die Bibel, Lukas 13,2-3). Ein happiger Satz. Sie sind nicht schlimmer – ihr nicht besser. Schuld trennt jene, die ihren Weg gehen, von Gott wie eine Mauer (Jesaja 59,2). Eure Schuld lässt euch auch zugrunde gehen, sagt Jesus.


Ein schweres Unglück erwähnt Jesus in diesem Zusammenhang: «Jene achtzehn, auf die der Turm am Teich Schiloach stürzte und sie tötete, meint ihr, sie seien schuldiger gewesen als alle anderen Bewohner Jerusalems? Nein, sage ich euch; aber wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle ebenso zugrunde gehen» (13,4-5).

Schuld aus dem Weg

Jesus ist der Prediger von Gottes Liebe und Güte. Gott will nicht, dass einer seiner Menschen zugrunde geht. Gerade jene, die unten durch müssen, sollen das erfahren. Dabei ist der Weg zur Rettung nicht das Leugnen und Verwedeln von Schuld, sondern die Umkehr zu Gott mit der Bitte, dass er sie tilge. Um dies zu predigen, ist Jesus in Galiläa unterwegs. Vor ihm, dem heiligen und unendlich reinen Gott, könnt ihr nicht bestehen, wenn ihr nicht umkehrt, drückt er aus. Wenn ihr am Leben bleibt, dann weil Gott noch Gelegenheit geben will, zu ihm umzukehren, damit er Schuld vergeben kann.
Damit entzieht er der Mentalität, die sich uns im Herzen Europas nahelegt, die Grundlage: Wir sind auf der sicheren Seite, reden wir uns ein, uns wird das nicht passieren. Wir kehren ja auch einiges vor und machen nicht dieselben Fehler wie andere. Wir pflegen Wälder, roden sie nicht. Und wenn eine Katastrophe in der Nähe geschieht: Wir sind nochmals davongekommen. – Nein, sagt Jesus, «wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle ebenso zugrunde gehen».

Datum: 13.08.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service