«Jesus hat mich von Depressionen befreit»
– und doch löste das alles bei ihm nichts als eine grosse Leere aus.
«Das Jahr 2008 drehte sich bei mir nur um eines: Die Olympischen Spiele in Peking. Ich kämpfte hart dafür, setzte jede Minute meines Lebens dafür ein. Doch dann musste ich feststellen, dass mich das grosses Ziel, auf das ich hingearbeitet hatte, nicht dauerhaft glücklich machen konnte. Als die Spiele vorbei waren, schaute ich zurück und dachte: 'Und das war jetzt alles?' Ich fühlte mich so leer. Was für eine Enttäuschung!»
Einmal Star und zurück
Zurück auf dem College fällt es David Boudia schwer, sich wieder im normalen Leben einzufinden. Der Rausch, den Olympia versprochen hatte, war verflogen und es fühlte sich an, als wäre nichts davon geblieben. Eine Leere machte sich in ihm breit, die durch nichts zu füllen war und die langsam zu einer Depression wuchs.
«Eines Tages war es so schlimm, dass ich nicht mehr aufstehen konnte. Ich wachte nach einem kurzen Mittagschlaf auf und fühlte mich, als wäre eine drückende Wand über mir. Ich wusste nicht, was mit mir los ist. Alles fühlte sich so sinnlos an und ich konnte nicht verstehen, warum ich mich so elend fühlte.»
Ein Coach fürs wahre Leben
Als College-Coach Adam Soldati mitbekommt, wie schlecht es David Boudia geht, lädt er ihn zu sich nach Hause ein. Er durchschaut Boudias Probleme:
«Profi-Athleten haben nicht selten mit dieser Hoffnungslosigkeit zu tun. Sie definieren sich über ihren Sport und setzen alles auf diese Karte. Ihr Sport gibt ihnen Identität. Dass der Mensch nach Erfüllung und Sinn sucht, ist etwas ganz Natürliches, das hat Gott so in jedem Menschen angelegt. Doch wahre Erfüllung und echten Sinn kann man nur in Jesus finden.»
Und so erklärt Soldati seinem Schützling, dass es im Leben noch etwas Grösseres gibt, als Olympia. Nämlich einen Gott, der die Welt erschaffen hat. Der den Menschen gemacht hat, um in Beziehung mit ihm zu leben. Der in Jesus auf diese Welt kam um den Menschen Hoffnung und Erlösung zu schenken. Und er erklärt ihm, dass Gott nicht fern ist, sondern nahe. Und dass nur in ihm die Erfüllung und der Sinn zu finden ist, den Boudia in seinem Sport gesucht hat.
Diese Botschaft verändert Boudia. In der Bibel findet er Antworten auf seine Fragen. Durch Jesus schöpft er neuen Mut und neue Hoffnung. Die Zweifel und Depressionen sind wie weggeblasen. Nach ein paar Wochen beschliesst er, ein Leben mit Jesus zu führen und lässt sich als Zeichen dafür taufen.
Leben als Christ und Sportler
Bei den Olympischen Spielen in London 2012 ist David Boudia wieder dabei, doch dieses Mal ist alles ganz anders. Natürlich will er teilnehmen, um zu siegen, doch sein Leben und seine Emotionen hängen nicht mehr vom Sport ab. «Was auch immer passiert, sei es bei Olympia oder sonst in meinem Leben, liegt nicht in meiner Hand», so David Boudia. «Gott hat die Kontrolle über alles und das ist gut so. Das Wichtigste ist mir, dass meine Kollegen aus aller Welt erkennen, dass ich ein anderer geworden bin. Und dass es im Leben nicht um Medaillen geht, sondern um Jesus.»
Und trotzdem hat der Sportler in London mehr Erfolg als noch in Peking. David Boudia, der als Kind an Höhenangst litt und der als Teenager Depressionen hatte, holt sich in London einmal Bronze und dann Olympisches Gold. In einem hochklassigen Finale erreicht er insgesamt 568,65 Punkte und ist damit der erste US-amerikanische Olympiasieger vom Turm seit 1988.
Datum: 03.02.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Baptist Press