Einzige Brücke zur Familie

US-Krankenpfleger spielen Lobpreissongs für COVID-Patienten

Angehörige werden in vielen Ländern in Covid-behandelnden Krankenhäusern nicht zugelassen. Auch in den USA. Hier wird das Pflegepersonal zur einzigen Brücke zu den Familien. Viele Pfleger riskieren die eigene Gesundheit, um Telefonate zu ermöglichen oder den Patienten zu singen.
Shelby Roberts ermöglichte einem einen Telefonanruf auf ihrem Privattelefon (Bild: cbn.com)
Michael Stramiello singt für einen Patienten (Bild: cbn.com)

Für die Covid-19-Erkrankten ist neben den körperlichen Beschwerden vermutlich die Isolation von allen Angehörigen und Freunden mit am schlimmsten. In Krankenhäusern bietet das Pflegepersonal häufig den einzigen körperlichen Kontakt – und sind die einzige Brücke zur Familie. Die Patienten unter der Isolierung leiden zu sehen, ist für viele Krankenpfleger nur schwer auszuhalten und sie suchen nach Möglichkeiten, um den Patienten etwas Gutes zu tun.

Anruf auf Privattelefon

Dies sieht für jeden ein wenig anders aus. Chelsey McLaughlin, eine frischgebackene Krankenschwester aus Virginia, versucht, mit den Patienten zu reden, als ob sie mit ihnen verwandt wäre – auch darüber, wie ihr Gefühlszustand ist. Shelby Roberts arbeitet in einem Krankenhaus in Alabama und brauchte ihr privates Mobiltelefon, um einer Patientin zu helfen. Mit dem Telefon in einer Plastiktüte konnte die im Sterben liegende Patientin so mit sechs Familienmitgliedern sprechen. «Ich hielt es an ihr Ohr und sie konnten sich von ihr verabschieden. Sie beteten mit ihr und dann sangen wir zusammen ‚Amazing Grace‘.» Dabei hielt Shelby die Hand der Patientin.

Lobpreis für Patienten

Musik ist grundsätzlich ein Trost für viele, sowohl Patienten als auch Pflegepersonal. Michael Stramiello in Arkansas spielt Gitarre und singt für die Patienten, wenn er eine Pause hat. Dabei spielt er jeweils das, was sie sich wünschen; das sind aber häufig auch Lobpreislieder. Auch Chelsey McLaughlin spielt immer wieder Liederwünsche auf ihrem Handy ab, während die Patienten die Medizin zu sich nehmen.

Schutzmasken mit Bibelversen gespendet

Nicht nur die Patienten, sondern auch das Pflegepersonal im Blick haben Freiwillige in den USA, die von Hand besondere Gesichtsmasken für sie herstellen – nämlich Masken mit Bibelversen drauf. Dies soll das Personal nicht nur schützen, sondern gleichzeitig ermutigen und im schwierigen Alltag aufbauen. Einer der freiwilligen Näher ist Mark Green aus Georgia. Gott habe ihm diese Initiative aufs Herz gelegt. Als er und seine Frau hörten, dass es an Mund-Nasen-Schutzmasken mangele und man diese selbst machen könne, dachten sie sich: «Dies ist super, aber lasst uns einen Schritt weiter gehen und aufbauende Worte darauf schreiben, wo die Menschen Hoffnung, Frieden und Trost drin finden.» In nur sechs Tagen stellten sie von Hand 200 Masken her, die gewaschen und sauber an medizinische Zentren verschickt wurden.

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Datum: 06.05.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN News / Walb News 10

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