Kanada: Anglikaner lehnen gleichgeschlechtliche Ehe knapp ab
Eine Annahme des Antrags hätte je eine Zweidrittelmehrheit von den Laien, den Pfarrern und den Bischöfen erfordert. Während 80,9% der Laien und 73,2% der Pfarrer für die gleichgeschlechtliche Ehe eintraten, waren es nur 62,2% der Bischöfe, womit der Antrag knapp abgelehnt wurde. Vor drei Jahren war der gleiche Antrag an der Generalversammlung angenommen worden, schaffte aber damit dieses Jahr die nötige zweite Annahme nicht.
Reaktionen unterschiedlich
Während Bischöfin Linda Nicholls auf Facebook beklagte, die Entscheidung sei «tief schmerzhaft für alle LGBT-Gemeindeglieder und die, die auf ein Zeichen der Hoffnung und der Inklusion gewartet hatten», erklärte Bischof Joey Royal: «Mir tut der Schmerz und die Trennung, die dieser ganze Prozess bewirkt hat, tief weh. Aber es war die richtige Entscheidung, diese Änderung des Heiratsrechts zu verhindern. Und damit wird meine Liebe zu den LGBT-Leuten nicht geringer.»
Weltweiter Kampf
Im letzten Februar hatte die weltweite «United Methodist Church» an ihrer Generalkonferenz in St. Luis mit 438 gegen 384 Stimmen entschieden, das biblische Modell der heterosexuellen Ehe beizubehalten. In vielen grossen Kirchen in Grossbritannien, Österreich, Finnland und Deutschland hat die Debatte um die gleichgeschlechtliche Ehe viele Spannungen erzeugt. Die Europäische Evangelische Allianz hat kürzlich in einem Papier auf die LGBT-Agenda reagiert, in dem sie erklärte, dass «es keine Option für evangelikale Christen (ist), sich von Gottes Muster für die Familie zu entfernen»
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Datum: 23.07.2019
Autor: Evangelical Focus / übersetzt und bearbeitet Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus