40 Menschen in DR Kongo getötet

«Diese Angriffe folgen einem strategischen Muster»

Beerdigung nach Angriff auf Christen in DR Kongo
In der Provinz Ituri im Osten der DR Kongo wurden bei einem brutalen Angriff auf eine katholische Kirche mindestens 40 Menschen getötet – darunter zahlreiche Kinder. Die islamistische ADF wird für die Massaker verantwortlich gemacht.

Mindestens 40 Menschen wurden laut «Open Doors» in der Demokratischen Republik Kongo getötet. Unter den Opfern befanden sich 21 Gläubige, die zur Zeit des Angriffs gegen 1 Uhr morgens an einer Gebetswache in einer katholischen Kirche teilnahmen.

Der Überfall ereignete sich in Komanda, in der Provinz Ituri im Osten des Landes. Die Verantwortung wird den Alliierten Demokratischen Kräften (ADF) zugeschrieben, einer Gruppe, die mit dem Islamischen Staat IS in Verbindung steht.

Neben der Kirche wurden zudem nahegelegene Wohnhäuser und Geschäfte angezündet; auch dort kamen Menschen ums Leben.

Angriffe folgen strategischem Muster

Christen machen weltweit auf die dramatische Lage in der DR Kongo aufmerksam. Bereits im Februar waren rund 70 Menschen bei einem Massaker getötet worden, viele davon enthauptet – ihre Leichen wurden in einer Kirche entdeckt.

Illia Djadi, Afrika-Experte von «Open Doors» für die Region südlich der Sahara, sagte: «Diese Angriffe folgen einem strategischen Muster. Gezielt werden wehrlose ländliche Gemeinden überfallen, in denen keine Sicherheitskräfte stationiert sind. Meistens nutzen die Angreifer Macheten und töten im Schutz der Dunkelheit unbemerkt von der Öffentlichkeit. Sie massakrieren ein Dorf nach dem anderen, eine Gemeinschaft nach der nächsten.»

Auch Kinder aus Ferienlager getötet

Nach Angaben von «Kirche in Not» befanden sich unter den Toten auch Kinder, die an einem Ferienlager teilnahmen. Pater Marcelo Oliveira, der in der östlichen Provinz Nord-Kivu stationiert ist, erklärte: «Der Angriff ereignete sich gegen 1 Uhr morgens. Die Rebellen drangen in die Kirche ein und ermordeten zahlreiche Kinder, sowohl im Kirchengebäude als auch auf dem umliegenden Gelände.» Marcelo Oliveira betont: «Wir beten weiter für Frieden in diesem riesigen Land.»

Laut Djadi sind viele Gemeinden in der DR Kongo weitgehend schutzlos gegenüber Angriffen der ADF, da der Fokus der internationalen Gemeinschaft auf dem Friedensprozess zwischen der DR Kongo und dem Nachbarland Ruanda liegt. Ein Grossteil der kongolesischen Streitkräfte ist derzeit damit beschäftigt, gegen die von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23 vorzugehen.

ADF kann ungehindert weiter morden

Dadurch kann die ADF nahezu ungehindert weiter morden, so Djadi. «Niemand schenkt den Aktivitäten der ADF oder den anhaltenden Massakern Aufmerksamkeit», sagte er. «Dieses Machtvakuum ermöglicht es der ADF, ihre Gewalttaten unbehelligt und oft unbemerkt fortzusetzen.»

Er warnte, dass die ADF versuche, Teile der DR Kongo in ein islamisches Kalifat zu verwandeln – ähnlich dem Schreckensregime des sogenannten Islamischen Staates im Irak und in Syrien ab 2014. Djadi fordert entschiedenes Handeln – sowohl von der kongolesischen Regierung als auch von der internationalen Gemeinschaft. «Die Regierung muss endlich Verantwortung übernehmen und ihre Bürger schützen. Und auch die internationale Gemeinschaft muss endlich aufwachen.»

Weiter erklärte er: «Der Name mag ein anderer sein, aber es ist der Islamische Staat, der hier agiert. In den vergangenen 30 Jahren sind in Ostkongo rund sechs Millionen Menschen getötet worden, acht Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Wir müssen die gleichen Mittel einsetzen, mit denen der IS in Syrien und im Irak besiegt wurde, um ihn auch im Osten der DR Kongo zu stoppen.»

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Datum: 05.08.2025
Autor: Christian Today / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Daniel Gerber

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