Weltumspannendes Gebet für die Ungeborenen
Benedikt XVI. hat die Leiter aller Ortskirchen in einem Schreiben gebeten, in der Nacht zum 1. Advent mit den Gläubigen eine Gebetswache (Vigil) für die Ungeborenen zu halten. Katholische Lebensrechtler haben den Appell dankbar aufgenommen. Sie weisen darauf hin, dass in vielen Ländern die Abtreibung erleichtert oder freigegeben werden soll. In St. Peter in Rom will Benedikt heute abend selbst eine «feierliche Gebetswache für das werdende Leben» zelebrieren. Die Schweizer Bischöfe haben den Appell im September aufgenommen und angeregt, zu geeigneten Zeiten ähnliche Feiern zu gestalten.
Kampf um die Legalisierung von Abtreibung
Auf den Philippinen wird ein Gesetz zur ‚Fortpflanzungsgesundheit‘ vom Parlament diskutiert. Bischöfe haben die Katholiken aufgerufen, eine Million Rosenkränze für das ungeborene Leben zu beten. Lebensrechtler fürchten, eine Annahme des Gesetzes würde der späteren Legalisierung der Abtreibung Tür und Tor öffnen.
Die katholischen Bischöfe Polens haben die Pfarreien aufgerufen, drei Tage für Kinder im Mutterleib zu beten. Die künstliche Befruchtung wird von der Kirche verurteilt, weil Tausende überzählige Embryonen getötet werden. Am Donnerstag sollte, so die Bischöfe, gebetet werden für abgetriebene Kinder, Eltern, die eine Abtreibung erwägen, Befürworter der Abtreibung und jene, die Abtreibungen durchführen.
Wer über Leben oder Tod entscheidet…
John Bathersby, Erzbischof von Brisbane in Australien, wandte sich in einem Hirtenbrief gegen die laufenden Bestrebungen, die Abtreibung im Bundesstaat Queensland zu erleichtern. «Wenn menschliches Leben bloss als etwas angesehen wird, das je nach unserem Wohlbefinden angenommen oder abgelehnt werden kann, gibt es kein Halten mehr gegen Gewalt – und diese richtet sich nicht nur gegen den unschuldigen Anfang menschlichen Lebens, sondern auch gegen Kinder und Betagte», schrieb Bathersby.
Gebet gegen die Kraft des Bösen
Joseph Meaney, internationaler Koordinator der weltgrössten Lebensrechtlerorganisation Human Life International (HLI), hob hervor, dass der Papst zum erstenmal überhaupt die Katholiken weltweit zur Sammlung in einer gemeinsamen Gebetsfeier aufgerufen habe. Die Angriffe auf das menschliche Leben nähmen rund um den Globus zu. Da diese Angriffe ihre eigentliche Ursache im Bösen hätten, liege die kräftigste Antwort der Kirche in gemeinsamem Gebet, sagte der derzeitige HLI-Präsident Ignacio Barreiro-Carámbula. «Gebet erdet uns in der einzigen Kraft, die schliesslich den besiegen kann, der hinter der Kultur des Todes steht.»
Datum: 27.11.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch