Mehr für Bildung tun
Ben Carson, einer der renommierten Neurochirurgen der Welt, nannte es erschreckend, dass 30 Prozent der High-School-Schüler in den USA den Abschluss nicht schaffen. Auch 44 Prozent der College-Studenten schlössen ihre vierjährige Ausbildung nicht ab.
Dabei sei Bildung eines der Fundamente, auf denen die USA aufgebaut worden seien, sagte Carson vor 3'000 Gästen aus über 160 Ländern. Er verwies auf seine harte Kindheit in Armut. Seine Mutter habe ihm und seinem Bruder Bücher zu lesen gegeben und die Zeit vor dem Fernseher eng begrenzt. Dies habe ihm ermöglicht, sich zu entfalten. Carsons Stiftung hat eine Studie zum Allgemeinwissen von Achtklässlern in 22 Staaten in Auftrag gegeben. Die USA seien auf dem 21. Platz gelandet, sagte der Mediziner.
Über Probleme reden – mit Respekt
Zugleich wandte sich Carson mit Nachdruck gegen «political correctness». Sie sei gefährlich: «Die Rede- und Gedankenfreiheit hat dieses Land gross gemacht. Politische Korrektheit aber legt den Menschen Fesseln an.» Es gehe darum, die grundlegenden Probleme ans Licht zu bringen. Die Angst, Andersdenkende vor den Kopf zu stossen, dürfe dem nicht im Weg stehen. «Konzentrieren wir uns darauf, respektvoll mit denen umzugehen, die anderer Meinung sind.» Ben Carson ist erst die zweite Persönlichkeit, die zum zweiten Mal die Hauptansprache am Gebetsfrühstück halten durfte.
Macht und Demut
Traditionsgemäss nahm auch der Staatspräsident der USA am Gebetsfrühstück teil. «Wer am meisten Macht hat, muss am demütigsten sein», sagte Obama in der Veranstaltung, die seit 61 Jahren US-Politiker aller Parteien und internationale Gäste zusammenführt. Als Beispiele für politische Führer, die in Demut Gottes Weisheit suchten, nannte Obama US-Präsident Abraham Lincoln und den Bürgerrechtler Martin Luther King. Sie hätten in schwierigen Zeiten Trost, Rat und Mut in der Heiligen Schrift gesucht.
Viele Religionen – ein Gemeinwesen
Obama rief dazu auf, auch heute das Ringen um die Lösung schwieriger politischer Probleme wie etwa der Verminderung der Staatsverschuldung, einer gerechten Besteuerung oder besserer Bildung in Demut vor den Ansichten der politischen Gegner anzugehen und so Spaltungen zu überwinden. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen müssten alle Bürger – Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Sikhs und Religionslose – zusammenstehen.
Datum: 09.02.2013
Quelle: Livenet / idea