Start-up «Amimon» aus Ra’anana hat einen Oscar erhalten. Es handle sich um eine wissenschaftliche und technische Leistung, welche die Filmindustrie beeinflusse. Dies gab die amerikanische Jury bekannt.
Der Hintergrund ist dass die «American Academy of Motion Picture Arts and Sciences», welche die Oscars vergibt, neben den Gewinnern der traditionellen Oscars jeweils auch Gewinner in verschiedenen wissenschaftlichen und technischen Kategorien krönt. Diese Preise werden an Projekte verliehen, die mit ihrer Arbeit Einfluss auf die globale Filmindustrie haben.
Wie die jüngste Print-Ausgabe von «Israel heute» berichtet, erhielt das israelische Start-up «Amimon» einen solchen Oscar. Ausgezeichnet wurden Professor Meir Feder von der «Iby and Aladar Fleischman Faculty of Engineering» an der Universität Tel Aviv und sein ehemaliger Student Zvi Reznic und Mitbegründer des Start-ups «Amimon». Die beiden teilen sich den Preis mit den leitenden Angestellten von «Amimon», Guy Dorman und Ron Yogev.
Drahtlose Videotechnologie
Mit dem «Academy Award» wurde eine von «Amimon» entwickelte, drahtlose Videotechnologie gewürdigt. 2004 wurde das Start-up gegründet, heute verfügt es über Standorte in Ra’anana (Israel) sowie in Guangzhou (China) und Tokio. Neben der Filmindustrie ist das Unternehmen unter anderem auch in der Medizin-Technologie tätig.
Professor Meir Feder erklärt, dass die preisgekrönte Technologie in der gesamten globalen Filmindustrie eingesetzt werden könne. Durch diese Technologie sei es möglich, Videoaufnahmen in sehr hoher Qualität von einer grossen Anzahl von Kameras in Echtzeit auf Monitore am Set zu übertragen und so dem Regisseur und der Crew des Films die volle Kontrolle über alle Drehwinkel zu geben. Diese Technologie spart Produktionszeit und schafft deutlich mehr Zeit für die eigentliche Kreation.
«Nahezu uneingeschränkte Kamera-Bewegungen»
Das «Academy Award Committee» hielt in seiner Begründung fest: «Durch die Verwendung neuartiger Erweiterungen digitaler Datenübertragungs- und Kompressions-Algorithmen sowie einer Daten-Priorisierung auf Basis der Fehlerrate unterstützt der Amimon-Chipsatz die Erstellung von Systemen mit nahezu uneingeschränkter Kamera-Bewegung und erweitert so die kreative Freiheit während der Dreharbeiten.»
Es sei eine grosse Auszeichnung für die Universität von Tel Aviv, so Feder. «Wir haben die grundlegende Technologie in den Jahren 2004 und 2005 entwickelt, als jeder dachte, dass die Aufgabe sehr schwierig oder unmöglich sei. Wir wussten, dass es eine echte technologische Errungenschaft sein könnte, hätten aber nie gedacht, dass wir dafür einen Oscar gewinnen würden.»
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Datum: 15.03.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Jerusalem Post / Israel Heute