William Booth

«Gott soll alles von mir haben»

Fürs Seelenheil der Menschen setzte er sich ohne Aufhören ein – und gab ihnen auch Suppe. William Booth verband Evangelisation mit dem Dienst an Säufern und Verwahrlosten. Heute, hundert Jahre nach seinem Tod am 20. August 1912 inspiriert der Eifer des Mannes, der die Heilsarmee gründete, Menschen weltweit.
Anfangszeit der Heilsarmee
William Booth

William Booth wurde 1829 im mittelenglischen Nottingham geboren. Die Schule konnte er nicht abschliessen, nachdem sein Vater, ein Bauunternehmer, verarmt und im Suff gestorben war. Mit 15 kam er zum Glauben an Christus und wurde Methodist. Er beschloss: «Gott soll alles von William Booth haben.» Booth arbeitete als Pfandleiher und betätigte sich als Laienprediger in methodistischen Gemeinden. 1855 heiratete er die gleichaltrige Catherine Mumford. Drei Jahre später wurde er zum Pastor ordiniert. Doch engte ihn die Kirche im evangelistischen Dienst ein; er löste sich von seinem Amt, um frei die Liebe Gottes und seinen Ruf zu einem geheiligten, menschenwürdigen Leben zu verkündigen.

Bei den Armen

Im Armenviertel East End führte William Booth 1865 erstmals Zeltveranstaltungen durch. Grossen Angriffen zum Trotz hielt er an dieser Arbeit fest. Er erkannte, dass er sich nicht nur um die geistlichen Bedürfnisse der Notleidenden kümmern musste. So entstanden im Laufe der Zeit Obdachlosenheime, Suppenküchen und Hilfszentren für Prostituierte. Sein Werk nannte er ab 1878 Heilsarmee und führte militärische Ränge für die Mitarbeiter ein. Die Frauen förderte William Booth in einer Weise, die viele Christen seiner Zeit ablehnten: «Jeder Offizier und Soldat soll darauf bestehen, dass die Frau genauso wichtig, so wertvoll, so fähig und so notwendig für den Fortschritt und das Glück der Welt ist wie der Mann.»

Unermüdlich

Während seiner Lebzeit gründete William Booth die Heilsarmee in 58 Ländern. Mit 78 reiste er nochmals in die Vereinigten Staaten; mit 80 wollte er sechs Monate in Grossbritannien herumreisen, um zu predigen. Der unbezähmbare Eifer von Booth, der einigen seinen Kindern zu viel wurde, prägte sich seinem Werk ein. Die Heilsarmee arbeitet heute in 125 Ländern und hat rund drei Millionen Mitglieder in fast 15‘800 Gemeinden. Mit ihren sozialen Diensten ist sie eine der nachhaltigsten Wohltaten des Christentums an der Menschheit.

Datum: 20.08.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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