Briefwechsel zwischen den Präsidenten von Deutschland und Israel

In der Diskussion um die Beschneidung jüdischer und muslimischer Jungen hat Bundespräsident Joachim Gauck auf einen Brief von Israels Präsident Schimon Peres geantwortet. 

In dem Brief, der Ende August verschickt wurde, schreibt Gauck, ihm liege viel daran, dass die Lebens- und Glaubenswelt der Juden in Deutschland geschützt werde und religiöse Traditionen gelebt werden können.

Der israelische Präsident Peres hatte in seinem Brief an Gauck vom 24. August darauf hingewiesen, dass die Beschneidung von Jungen «seit Tausenden von Jahren zentral für die jüdische Identität ist und einen Juden ausmacht».

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, sieht in der Beschneidungsdebatte den Fortbestand jüdischen Lebens in Deutschland infrage gestellt. «Ich frage mich ernsthaft, ob dieses Land uns noch haben will», schrieb Knobloch in einem Beitrag für die «Süddeutsche Zeitung». Die Juden in Deutschland seien in einer «Situation, wie wir sie seit 1945 hierzulande nicht erlebt haben».

Inzwischen hat als erster der 16 deutschen Bundesstaaten Berlin am Mittwoch seine Staatsanwälte angewiesen, Ärzte nicht unter Anklage zu stellen, wenn die Eltern des Jungen schriftlich ihre Einwilligung zur Beschneidung erteilt hatten und wenn sie beweisen konnten, dass sie religiös motiviert waren.

Datum: 06.09.2012
Quelle: epd / Tachles

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