Afghanistan: Hoffen und Bangen um koreanische Geiseln

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Christen in aller Welt hoffen und bangen mit den 23 in Afghanistan entführten südkoreanischen Missionaren. Die Weltweite Evangelische Allianz hat zum Gebet für sie aufgerufen. Der Dachverband repräsentiert 420 Millionen Evangelikale. "Lasst uns darauf vertrauen, dass Gott auch in dieser unglücklichen Situation herrscht. Deshalb wollen wir ihn um Hilfe anrufen", so der Internationale Direktor der Allianz, Geoff Tunnicliffe.

Man wolle dafür beten, "dass unsere koreanischen Geschwister und ihre Familien in dieser schweren Zeit die Nähe Gottes spüren und seiner Macht vertrauen". Die Koreaner waren am 20. Juli verschleppt worden, als sie in einem Bus von Kandahar nach Kabul fuhren. Unter ihnen befinden sich ein Pastor sowie Mitglieder einer presbyterianischen Gemeinde aus Seoul im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die in Afghanistan missionieren wollten.

Unterstützung von UN-Generalsekretär

Die radikal-islamischen Taliban haben damit gedroht, ihre Geiseln zu ermorden, falls das Militär einen Befreiungsversuch unternehme. Die Kidnapper fordern die Freilassung sämtlicher in Afghanistan inhaftierten Taliban-Anhänger sowie den Abzug der rund 200 südkoreanischen Soldaten. Die Taliban verlängerten am 23. Juli zum zweiten Mal ein Ultimatum um einen Tag. Die Frist lief am 25. Juli um 16.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit ab. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der aus Südkorea stammt, hat sich besorgt über die jüngsten Entführungen von Ausländern in Afghanistan gezeigt. Er habe den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai gebeten, sich persönlich für eine schnelle Lösung einzusetzen, teilten die Vereinten Nationen mit. In der presbyterianischen Saemmul-Kirche in Bundang, südlich von Seoul, treffen sich seit dem Bekanntwerden der Entführung täglich hunderte Christen und beten für die baldige Freilassung der Geiseln. Die südkoreanische Regierung gibt keine Visa mehr für die Ausreise nach Afghanistan aus.

Unterschiedliche Berichte

Über die aktuellen Entwicklungen gibt es indesssen unterschiedliche Angaben. Offenbar sollen die Taliban eine der Geiseln ermordert haben, während andere Medien davon berichten, dass acht Geiseln freigelassen wurde. Die Freigelassenen würden zurzeit an einen sicheren Ort gebracht und nach einer medizinischen Untersuchung nach Südkorea geflogen, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungsbeamte in Seoul. Die Regierung soll Lösegeld an die Geiselnehmer gezahlt haben.

Artikel zum Thema: 23 südkoranische Christen von Taliban verschleppt

Quellen: idea, Netzzeitung, Die Presse

Datum: 27.07.2007
Autor: David Sommerhalder

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