Auch in der Schweiz entstehen immer mehr solche Hauskirchen oder Hausgemeinden. Eines der Merkmale sind die Treffen in kleinem Kreise in der Regel in einem Privathaus, um zusammen Gottesdienste zu feiern und Gemeinschaft zu pflegen. In Regionen mit mehreren Hauskirchen finden grössere, gemeinsame Veranstaltungen einmal im Monat oder auch weniger häufig statt. Focusuisse, ein Team, das den Gemeindebau der postmodernen Gesellschaft beobachtet und grundsätzlich fördern will, möchte einen Überblick über die Szene erlangen, da sie eher lokal verankert, sehr vielfältig und noch wenig organisiert ist. Reinhold Scharnowski, Leiter von Focusuisse, spricht auch von einer dritten Kraft neben Landes- und Freikirchen. So kam es, dass sich rund 30 Personen im christlichen Treffpunkt Zollhaus in Reussbühl zusammensetzten. Sie folgten der Einladung der Focusuisse zu einem Tag des Austausches, einer Standortbestimmung, aber auch von Vision und Gebet. Die Vorstellungsrunde ergab ein buntes Bild, woraus Hauskirchen entstehen können und wie Hauskirche gelebt wird. Einige entstanden aus Jugendgruppen. Andere wurden ins Leben gerufen, weil bestehende Gemeinden relativ weit weg waren. Wieder andere entstanden aus Bibel- oder Gebetsgruppen. Es wurde betont, dass die Unterstützung der Leitung der Hauskirchen sehr wichtig ist. Die Dringlichkeit von Netzwerken ist erkannt, die einen Austausch, Ermutigung und gemeinsame Schulung ermöglichen. Bei diesem Treffen wurde deutlich, dass viele Christen eine neue gemeindliche Identität und Form suchen. Man vermutete, dass dies Anzeichen eines beginnenden Paradigmenwechsels sein könnten, das heisst von eher grossen Gemeinden zu kleineren lokalen Gruppen. Auf alle Fälle scheint die Bewegung an Bedeutung zu gewinnen und so entwickle man mit viel Optimismus die gemeinsame Vision: Hauskirchen, die Menschen erreichen, welche den Zugang in Landes- oder Freikirchen nicht finden. „Hauskirchen haben Zukunft“, zu diesem Schluss kamen die Leiterinnen und Leiter dieser Bewegung an der Tagung in Reussbühl.
Datum: 24.11.2003Gemeindebau der Postmoderne
Bewegung wächst
Quelle: idea Schweiz
Hauskirchen sind in der Schweiz noch wenig bekannt, obwohl das Modell uralt ist. Schon die ersten Christen kamen in privaten Häusern zusammen. immer mehr Christen versammeln sich in kleinen, selbständigen Gruppen mit überschaubaren Strukturen. Beziehungen, Gemeinschaft und Verbindlichkeit sind dabei wichtige Pfeiler.