In den Ferien Spuren hinterlassen
Letzten Samstag, dem 18. Oktober 2008, trafen sich die Teilnehmer nochmals im thurgauischen Erlen.
Livenet verbindet
Laut Casa Girasol haben sich rund drei Viertel der Teilnehmer über Livenet.ch und Jesus.ch zum Einsatz angemeldet. Das private Werk, deren Gründer ihre Wurzeln in der evangelischen Landeskirche haben, sieht einen besonderen Wert darin, dass engagierte Christen aus verschiedenen landes- und freikirchlichen Gemeinden zusammen stehen. So nahmen schliesslich Personen aus rund 37 verschiedenen Gemeinden am dritten Workcamp in Honduras teil.
Reisen, um zu helfen und etwas zu erleben
Die Gruppe aus jungen Leuten und ganzen Familien lebte für einige Wochen im Casa Girasol, unweit der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. Ihre Erwartungen waren gross und wurden laut den Rückmeldungen in Erlen erfüllt: Sie entdeckten das Land, halfen den Ärmsten und erlebten Gott einmal anders.
Kein Wasser, kein Strom
Aus den Gesprächen ging hervor, dass es besonders die „ärgerlichen“ Ereignisse waren, die mit Abstand betrachtet nun zu den wertvollsten Erfahrungen gehören. „Im Moment war es schon ein kleiner Schock, als die Wasserleitungen keinen Tropfen Wasser mehr hergaben. Ein Waldbrand hatte die Leitungen zerstört und die Zisterne war leergelaufen. Wie sollten wir uns nun duschen? Wie die Toilette spülen? Doch im nachhinein betrachtet bin ich froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Sie haben meine Denkweise erweitert“, beschrieb Marcel seine Eindrücke. „Es war einer der gemütlichsten Momente, als wir alle uns in einem Zimmer eng zusammen setzen mussten, weil in der Nacht der Strom ausgefallen war. Nur das Kerzenlicht erhellte ein wenig den Raum“, erinnert sich Carmela.
Arbeiten und Dienen
Dass in Honduras wirklich alles anders ist, habe sich auch beim Baueinsatz. Es fehlte an vertrautem Baumaterial und Geräten. Zudem zeigte sich das Wetter an einigen Tagen von seiner feuchten Seite. Die schwierige Aufgabe, mit dem Vorhandenen ein eindrückliches Resultat zu erzielen, wurde auf vielfältige und kreative Weise gelöst, wie es auch die Fotos belegen, die am Nachtreffen gezeigt wurden. „Jede der Teilenehmer bringt seine Ideen und Talente mit. So entsteht immer etwas sehr Persönliches und Einzigartiges“, sagte Projektleiter Alexander Blum. So wurde die Strasse verbessert, eine Theaterarena gemauert, ein Tippizelt genäht, Lampen gebastelt, ein Dach für die Tischtennis-Zone gebaut, Kinderstühle und Tische bemalt, eine Seilbrücke errichtet und vieles mehr.
Punta-Tanzkurs schafft Gemeinschaft
Die Freude beim Wiedersehen am Treffen an diesem Wochenende bewies, dass man durch gemeinsame Erlebnisse und gemeinsames Arbeiten zu einer Gemeinschaft zusammen wächst. Und Zeit für Gemeinschaft gab es während des Kurzeinsatzes oft: etwa bei den Andachten, die vom vor Ort tätigen Missionar Andreas Schmid geleitet wurden oder bei einem Gruppen-Tanzkurs im Casa Girasol mit einem „echten“ Garifuna (Angehöriger einer karibischen Volksgruppe), der alle ins Schwitzen brachte. Auch die Länderspiele beim Tischfussball zwischen den Schweizern und deutschen Teilnehmern sorgten für Stimmung.
Ferien zwischen Karibik und Pazifik
Drei Tage pro Woche war die Gruppe auf Reisen quer durch das Land. „Der lokale Guide führte uns immer wieder zu wunderbaren, versteckten Plätzen“ berichtete Marina und ergänzte: „Wir fuhren im Boot auf die Cayos Cochinos (eine geschützte Inselgruppe vor der karibischen Küste), ein anderes Mal besuchten wir die Mayastätten in Copan, wo wir allerhand Neues erfuhren und uns der Geschichte und Kultur Honduras bewusst wurden. Und auf der im Pazifik gelegenen Pirateninsel „El Tigre“ sonnten wir uns an vulkanschwarzen Stränden.“
Ausbau der Angebote
„Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Sommer-Workcamp geben“, versicherte Alexander Blum. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Anmeldungen. „Doch vorher findet im Februar/März erstmalig das Viva! Camp statt. Dabei handelt es sich um einen Mix aus Kinderlager leiten und Ferien. Die direkte Arbeit mit einheimischen Kindern und Jugendlichen steht im Vordergrund.“ Casa Girasol bleibe damit am Ball und baue sein Engagement kontinuierlich aus. Am Treffen wurde auch ausführlich über die neue Vision vom Bau eines Kinderheims gesprochen (Weitere Infos: www.wir-bauen-ein-kinderheim.ch).
Spuren hinterlassen
Nachdem sich am Ende des Treffens die Teilnehmer wieder in alle Landesteile und über die Grenze hinweg verstreuten, knieten die Organisatoren des Abends auf den Boden: Sie putzten die Schuhsohlen-Striche weg. „Überall, wo Menschen hingehen, hinterlassen sie Spuren“, lachte Alexander Blum. „In Honduras haben die Teilnehmer das auf ganz persönliche und besondere Weise getan. Und auch das Erlebte wird nicht spurlos an ihnen vorbeigehen. Aber diese Spuren von heute Abend – die müssen wieder weg!“
Links zum Thema:
www.casagirasol.ch
Einsatz in Honduras: schwitzen und improvisieren - und viel mehr
Weitere spannende Einsatzmöglichkeiten von anderen christlichen Organisationen gibt’s auch unter www.mission.ch
Quelle: Casa Girasol
Bearbeitung: Livenet.ch
Datum: 22.10.2008