Schweizer Katholiken: Grenzen bei ökumenischen Feiern

Die Missachtung der Richtlinien bei ökumenischen Feiern sowie die Formen der Spiritualität bei katholischen Priestern, Diakonen und LaientheologInnen gaben den Räten des Bistums Basels zu reden.
Unterschiede bei der Lehre über die Kirche sowie andere Akzente beim Verständnis des Amtes, der Taufe oder des Abendmahles bereiten katholischen Kirchenleitern Bauchschmerzen.

Der Priesterrat, der Rat der Diakone und Laientheologen/innen im Bistum Basel tagten am 23. und 24. Juni unter der Leitung von Generalvikar Roland-Bernhard Trauffer. Nach römisch-katholischem Verständnis setzt Eucharistiegemeinschaft Kirchengemeinschaft voraus. Unterschiede bei der Lehre über die Kirche sowie andere Akzente beim Verständnis des Amtes, der Taufe oder des Abendmahles stehen deshalb der vollen Eucharistiegemeinschaft im Weg, heisst es in der Mitteilung des Ordinariats Solothurn.

Dennoch würden vielerorts die ökumenischen Leitlinien nicht eingehalten - wie etwa empfohlen in der Charta Oecumenica. Unter mehreren Beispielen wurde ein Gemeindeleiter aus einer Gratiszeitung zitiert: "Zur heiligen Kommunion sind alle eingeladen, egal welcher Konfession sie angehören. Entscheiden Sie selbst, ob Sie Jesus Christus im Brot begegnen wollen - niemand muss."

Krasse Fälle

In entsprechenden Diskussionen wurde festgehalten, dass sich Interventionen der Kirchenleitung auf krasse Missstände wie die Interzelebration (katholischer Priester und nicht-katholischer Geistlicher halten Feier gemeinsam; Red.) beschränken sollten. Hingegen müssten die Seelsorgenden an der Basis einander mit geschwisterlichem Rat an die Richtlinien und deren solidarische Einhaltung erinnern.

Zudem könnten sie einander unterstützen, wenn es darum gehe, nach dem Hören des Wortes dem gemeinsamen Glauben auch sonst Ausdruck zu verleihen (etwa mit Segnungen oder Tauferneuerungen). Des weiteren bilden sich bei Hochzeiten und Beerdigungen konfessionell gemischte Gemeinschaften, die unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit unterschiedliche Eucharistieverständnisse haben. Dabei sollte auch die Chance gesehen werden, Menschen an einem solchen Lebensübergang an das Geheimnis der Kommunion heranzuführen, an die Verheissung also, dass Jesus Christus im Sakrament gegenwärtig sein will.

Datum: 06.07.2009
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung