Schülertreff: Christliche Werte an den Schulen stärken

In allen 1600 Deutschschweizer Oberstufenschulen sollen christliche Schüler geistliche Verantwortung für ihre Schulen übernehmen. Um diese Vision umzusetzen, benötigt die christliche Bewegung die Unterstützung von Erwachsenen.
Wollen das Missionspotenzial an Oberstufen nutzen: Das Schülertreff-Team mit Mike Zurbrügg (links) und Daniel Stähli (rechts).

Schülertreffs sollen christliche Werte wie gegenseitige Achtung, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein an Schulen stärken. Den Kern der Schülertreff-Arbeit bildet ein sechsköpfiges Team, das aus Mitarbeitern der Organisationen Campus für Christus, Bibellesebund und Adonia besteht. Daniel Stähli und Mike Zurbrügg vom Schülertreff-Team schätzen die aktuelle Zahl auf ungefähr 60 Schülertreffs. «Allein in der Deutschschweiz gibt es aber rund 1600 Oberstufenschulen. Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft», erklärt Daniel Stähli.

Verschiedene Schwerpunkte

Die Schülertreffs würden unterschiedliche Schwerpunkte setzen. So träfen sich Schüler zum Beispiel in der grossen Pause zum Gebet oder sie versammelten sich über Mittag in einem Schulzimmer zum gemeinsamen Bibellesen. Sie könnten auch mit sozialen Events nach aussen treten. Über die Gründung eines Schülertreffs müsse die Lehrerschaft vorgängig informiert werden. In manchen Fällen sei es vorgekommen, dass die Schulleitung eine missionarische Tätigkeit an der Schule verbiete. «Persönliche Gespräche und einen christlichen Lebensstil kann man den Schülern aber nicht verbieten», sagt Mike Zurbrügg.

Wichtige Lebensphase

Er ist überzeugt, dass die Schule das beste Missionsfeld für Schüler darstellt. «Sie verbringen etwa dreissig Stunden in der Woche zusammen.» Ausserdem sei die Schulzeit die prägendste Zeit im Leben eines Menschen, weil in dieser Lebensphase wichtige Weichen für das spätere Leben gestellt würden. «Statistisch gesehen entscheiden sich Personen in 80 Prozent der Fälle vor dem zwanzigsten Lebensjahr für Jesus», ergänzt Daniel Stähli. Die Bewegung sei eine Bereicherung für Schüler, die bereits glauben, wie auch für jene, die noch nicht Christen sind. Für viele würden die Schülertreffs eine Chance bedeuten, Jesus kennenzulernen, und jungen Christen biete ein Engagement im Schülertreff Gelegenheit, bereits früh einen Lebensstil als Gesandter Gottes einzuüben und ein aktives Christsein zu leben.

Eigeninitiative fördern

Die Schüler, die einen Treff gründen wollen, würden dies aus eigenem Antrieb tun. «Wir zeigen ihnen bloss Möglichkeiten auf, wie sie an den Schulen sichtbar werden können», betont Mike Zurbrügg. Das Team sei dazu da, die Schüler zu coachen und Inputs zu geben. «In erster Linie besteht unsere Arbeit darin, die Schüler in ihrer Eigeninitiative und Selbstständigkeit zu fördern», erklärt der 39-jährige Familienvater. Die positiven Reaktionen auf die Schülertreffs würden das Wachstumspotenzial der Bewegung verdeutlichen und zeigen, dass es sich lohne, in diesem Bereich zu investieren.

Stabilität durch Volontäre

Die Jahrgangswechsel stellen für das Fortbestehen der Schülertreffs die grösste Herausforderung dar. «Die Zeit an der Oberstufe ist auf drei Jahre begrenzt. Nach dem Austritt lösen sich die Schülertreffs in vielen Fällen wieder auf», schildert Daniel Stähli die Problematik. Allein im letzten Jahr hätten zwar ungefähr zwanzig Gruppen gestartet. «Ungefähr ebenso viele haben sich aber wieder aufgelöst.»

Um ihre Vision umzusetzen, benötigt das Schülertreff-Team Unterstützung von Erwachsenen, um vor Ort Stabilität zu gewährleisten. Erst etwa 20 Prozent der bestehenden Gruppen könnten auf die Unterstützung solcher Volontäre zählen. Die Aufgaben der Erwachsenen bestünden darin, die Anliegen der Schüler im Gebet mitzutragen oder bei Bedarf Tipps zu geben. «Manche Mütter laden den Schülertreff einmal im Monat zum Mittagessen ein», berichtet Mike Zurbrügg. «Es könnte sein, dass Erwachsene Mühe haben, die Leitung der Schülertreffs ganz den Kids zu überlassen», räumt Stähli ein. Genau dies sei aber wichtig. «Wir glauben daran, dass sie bereits heute ein Licht sind und nicht erst als Erwachsene.»

Datum: 09.07.2009
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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