Indischer Leiter fordert Begleitung für Pastoren

Richard Howell, der ehemalige Generalsekretär der «Evangelical Fellowship of India» und der «Asia Evangelical Alliance» warnte auf dem «All India Congress on Church in Mission» (AICOCIM), dass viele Pastoren in tiefer Isolation leben und dringend Orte brauchen, an denen sie ihre Lasten teilen können. Richard Howell erklärte, Pastoren hätten oft niemanden, dem sie sich vollständig anvertrauen könnten. Ohne gezielte Fürsorge drohten moralisches Versagen, belastete Ehen und seelischer Zusammenbruch.

«Wer hütet Hirten? Fast niemand!»

Richard Howell fragte die Delegierten: «Wer hütet den Hirten?» und er lieferte die Antwort gleich selbst: «Fast niemand!»

Er schilderte Beispiele aus ganz Asien, in denen Pastorenehepaare in einem sicheren Rahmen ihre Lage beklagen, umkehren und Heilung erfahren konnten. Solche Möglichkeiten seien jedoch selten, sodass viele christliche Leiter ihr Leiden verbergen und nach aussen Stärke zeigen müssten.

Gerade auch Pastoren sind anfällig

Er mahnte, Pastoren seien ebenso anfällig für Versuchungen wie alle anderen: «Wenn der Satan etwas zerstören will, dann das Zuhause des Pastors.»

Als konkretes Angebot nannte Richard Howell das von ihm in der Nähe von Neu-Delhi gegründete «Caleb Institute»: ein offener, kostenfreier Ort, an dem Pastoren zur Ruhe kommen, nachdenken und Seelsorge in Anspruch nehmen können.

Mehrere fanden bereits Hilfe

«Wir haben Unterkünfte für euch. Kommt mit eurer Frau. Wir nehmen euch auf, versorgen euch mit Essen. Wir haben Berater, die mit euch sprechen», sagte Richard Howell. «Wir verlangen keinen Cent für Unterkunft oder Verpflegung. Kommt, sprecht mit jemandem und öffnet euch.» Mehrere Pastoren hätten dort bereits Hilfe gefunden; weitere seien eingeladen, das Angebot zu nutzen, bevor sich Probleme verschärfen.

Als Reaktion auf Richard Howells Appell kündigte die aktuelle Leitung der «Evangelical Fellowship of India» an, eine «Shepherding Commission» zu bilden. Erfahrene Pastoren sollen darin jüngere Leiter begleiten und ein landesweites Unterstützungsnetzwerk schaffen – ganz im Sinne von Richard Howells Vision.

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