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Livenet: Commission ist das englische Wort für (Missions-)Auftrag. Was motiviert euch?
Gabriel Häsler: Als Gemeinde von Jesus befinden wir uns mitten in einer grossen Rettungsaktion. Unser Hauptfokus soll es sein, die verlorenen Söhne und Töchter zurück zum Thron Gottes zu bringen – denn dies ist Gottes absolute Priorität. Davon sind wir überzeugt. Die Commission-Konferenz trainiert uns, in diesem Auftrag vorwärts zu gehen. Die letztjährige Konferenz war geprägt von starken Anbetungszeiten der Band Upstream, Inputs von Männern und Frauen, die in der Arbeit stehen, und einer leidenschaftlichen und erwartungsvollen Stimmung. Dies streben wir auch in diesem Jahr an.
Warum in Basel, warum im Stadtcasino?
Das Stadtcasino in Basel liegt direkt am Barfüsserplatz – dem eigentlichen Fussgängerzentrum der drittgrössten Schweizer Stadt. Die Konferenz findet bewusst mitten in Basel statt; wo die Menschen sind, da wollen wir hin.
Wie reagiert ihr darauf, dass viele sich ihre eigene Religion zusammenbasteln?
Das ist tatsächlich ein interessantes Phänomen. Könnte es daran liegen, dass diesen Menschen einfach noch niemand das Evangelium klar und verständlich erklärt hat? In unzähligen Gesprächen auf der Strasse bin ich zum Schluss gekommen, dass die meisten Menschen ihr zusammengebasteltes Glaubenskonstrukt eigentlich selber nicht glauben. Da braucht es Freudenboten, die aus tiefstem Herzen von ihrem Glauben überzeugt sind.
Wie geht ihr mit der Distanz zum Glauben um, die viele an den Tag legen?
Wir beten auf den Knien und unter Tränen dafür, dass Menschen ihr Herz für Jesus öffnen, dass die Botschaft auf gute Erde fällt. Wir sind überzeugt: Das Wort Gottes wird nicht leer zurückkommen, sondern das bewirken, wozu es ausgesandt wurde (Die Bibel, Jesaja 55,11). In diesem Sinne bleiben wir unerschütterliche Botschafter unseres Königs. Wir vertrauen auf die Kraft des Evangeliums.
An der letzten Commission-Konferenz sagte Walter Heidenreich, im Westen gebe es derzeit keine Erweckung. Was heisst das für euch?
Die Nachkriegsjahre bis weit in die 70er Jahre hinein waren wirklich erweckliche Zeiten. Sehr viele Menschen fanden Jesus durch evangelistische Veranstaltungen. Es war ungewöhnlich, wenn sich bei einem Strasseneinsatz nur wenige für Jesus entschieden. Meiner Meinung nach hörte diese Offenheit in den 80er Jahren auf, und nur noch wenige Menschen kamen zum Glauben. Fatalerweise wurde damals das Bad mit dem Baby ausgeschüttet. Unter dem Motto «Es funktioniert nicht mehr» wurden Grossevangelisationen wie auch Strassenevangelisationen eingestellt. Ich denke, das war ein Fehler.
Wir verkündigen das Evangelium auch in harten Zeiten. Wo wären die Christen in China heute, wenn die Missionare in Zeiten massivster Verfolgung gesagt hätten: «Es ist halt nicht dran…»? Als Bewegung hoffen und beten wir für ein machtvolles Eingreifen Gottes – doch wir bleiben auch dann dran, wenn nicht viele Menschen zum Glauben kommen.
Wie stark ist das Netzwerk Schweiz?
Als lokale Leiter fühlen wir uns untereinander sehr verbunden. Wir wollen nicht nur unsere Region sehen, sondern haben eine Vision fürs ganze Land. Wir treffen uns als ganze Bewegung mehrmals jährlich, um voneinander zu hören, einander zu ermutigen und miteinander zu beten. Das ist in dieser Arbeit sehr wichtig.
Datum: 31.08.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet