Stadtregierung Kloten

Freikirchen aus städtischem Jugendtreff gewiesen

Der Stadtrat von Kloten will keine freikirchliche Präsenz mehr im städtischen Jugendzentrum. Da die freikirchlichen Betreiber des Jugendtreffs «Jambo» nicht auf religiöse Aktivitäten verzichten wollten, hat ihnen der Stadtrat das Nutzungsrecht entzogen.
«Nach 10 sehr schönen Jambo-Jahren schliessen wir unsere Türen.»

Ursprünglich wurde der Jugendtreff «Jambo» von Mitgliedern der Freien Evangelischen Gemeinde Kloten, der Evangelisch-Methodistischen Kirche Kloten-Glattbrugg sowie der Pfingstgemeinde gegründet. Zunächst wurde der Jugendtreff in eigenen Räumlichkeiten betrieben, später zog er ins städtische Jugendzentrum. Die Freikirchen gestalteten jeweils am Freitagabend ein Programm für Jugendliche.

Bibel an der Bar

Der für Jugendfragen zuständige grüne Stadtrat, Matthias Christen, hat sich laut dem «Tagesanzeiger» daran gestört, dass die freikirchlichen Jugendarbeiter Kinder in öffentlich subventionierten Räumen ansprechen wollten. Die Jugendarbeiter hätten Bibelsprüche an die Wand geklebt und an der Bar die Bibel und Flyer mit christlichen Angeboten aufgelegt.

Diese Aktivitäten entsprächen nicht mehr den städtischen Auflagen für die Nutzung des öffentlichen Jugendraumes im Zentrum. Dass die Freikirchen einen religiösen Jugendtreff betreiben wollten, hätte die Klotener Stadtregierung an sich «überhaupt nicht gestört», sagt Christen.

Die christlichen Leiter des Klotener Jugendtreffs wollten nicht konfessionsneutral auftreten. Die eidgenössische Verfassung sei auf dem christlichen Glauben und der Kirche aufgebaut, die Schweiz ein freies Land. Offenbar hätten die Politiker Angst, dass im «Jambo» Jugendliche zu etwas überredet würden. Aber Jugendliche in dem Alter könne man gar nicht zu etwas drängen.

Datum: 27.10.2011
Quelle: Livenet / Kipa / IZRS / Tages-Anzeiger

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