St. Gallen

Irisches Erwachen zum Gallus-Jubiläum

Seit Jahresanfang feiert St. Gallen das 1400-jährige Jubiläum vom Kommen des Mönchs und Begründers der Stadt, Gallus. Mit der «Irish Week» liess die Evangelische Allianz St. Gallen die damalige Zeit wieder aufblühen.
Im Element: Die vier irischen Musiker versprühen Lebensfreude pur.

Vier waschechte Iren in Mönchsklamotten machten letzte Woche die St. Galler Altstadt unsicher. Mit ihrer irischen Musik versprühten sie Lebensfreude pur und brachten so manches Auge zum Glänzen. Unterstützt wurden sie vom evangelistisch aktiven «Netzwerk St. Gallen» sowie von Leuten aus lokalen Kirchen. Den Passanten boten sie irische Spezialitäten (Soda bread, Irish Stew und Baileys) an und überreichten Karten mit irischen Weisheiten. Auch Gratis-Umarmungen liessen Distanziertheit schwinden.

Freiwilligen- oder Staatskirche?

«In Irland konnte sich das Christentum damals seine Echtheit bewahren. Auf dem Festland war aus der Freiwilligkeitskirche der ersten Jahrhunderte eine erzwungene Staatskirche geworden», erklärte Emil Aemisegger, Pastor der FEG «Stami». Ganze Völker mussten diesen neuen Glauben annehmen und wurden so zu «Christen» gemacht.

Gemäss verlässlichen Quellen verliess der irische Mönch Columban um 590 das Kloster Bangor Richtung europäisches Festland. Gallus gehörte zu seinen Begleitern, die damals nach Mitteleuropa kamen, um den Menschen mit ihrem asketischen Lebensstil und ihrer Liebe zu dienen. Gallus trennte sich von Columban, der weiterzog, und blieb als Einsiedler im Wald auf dem Gebiet der heutigen Stadt St. Gallen. Er wurde von vielen Menschen aufgesucht, denen er zum Segen wurde.

Irische Spiritualität könne man als ganzheitlich umschreiben, so Aemisegger. Es sei typisch für sie, sowohl den Schöpfer als auch die Menschen mit ihrer fremden Kultur zu respektieren und nur dort einzugreifen, wo die Achtung vor Gott gefährdet sei.

Audienz beim Bischof

Die vier «Irländer» erhielten am Mittwoch auch eine Audienz beim St. Galler Bischof. Neben einem irischen Geschenk wurde dem Bischof dabei auch ein irischer Segen überreicht. Abgeschlossen wurde die «Irish Week» mit der Feier des Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettages am Sonntagmorgen in der «Stami». Die vier Iren machten nochmals richtig Dampf und überreichten offizielle Geschenke ihrer Heimatregion. Mit Dank- und Bittgebeten wurde ganz neu der Segen Gottes über den Menschen der Stadt St. Gallen ausgesprochen.

Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 20.09.2012
Autor: Rolf Frey
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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