Adrian Snell: „ ... und dann brennen nur noch die Kerzen.“

Adrian Snell mal farbig ...
... mal gelb in gelb …
.. und immer auf dem schmalen Grat zwischen dem brutalen Vermächtnis der Geschichte und der ersehnten Hoffnung.

Kindergedichte aus Ex-Jugoslawien, aus der Zeit des Holocaust und Einblendungen aus der Bibel – der Stoff für das Programm des englischen Musikers Adrian Snell.

Heute Samstag und morgen Sonntag spielt Adrian Snell in der Schweiz. Mit seinem Programm führt er Themen weiter, die ihn schon lange beschäftigen. Veranstalter Jean-Daniel von Lerber: «Es sind Kindergedichte aus Krisengebieten, zum Beispiel aus dem Holocaust und Ex-Jugoslawien. Gemeinsam mit UNICEF* hat er nach geeigneten Texten geforscht. Er setzt sie den Nachrichten aus Afghanistan und dem Irak entgegen.» Sie sollen Hoffnung vermitteln, durch die Krise hindurch. Der Titel des Programms: «Ich glaube an die Sonne – auch wenn sie nicht scheint.»

Dann gehen die Lichter aus

Snell spielt Flügel und Gitarre; die Holländerin Natasja Gorlee singt. Viele Kerzen schmücken die Bühne. «Das gibt eine besondere und intime Atmosphäre», sagt von Lerber. «Wir führen das Konzert in Gossau gemeinsam mit der Organisation Tear Fund durch. Der Erlös kommt direkt einem Aidsprojekt in Malawi zugute.»

Snell ist bekannt für Bühnenmomente, die unter die Haut gehen. Bei der einer früheren Tournee zum Beispiel deckte er nach einem stimmungsgeladenen Stück den leblosen Körper einer jugendlichen Dichterin (Eva Pickova) zu. Sie war im Holocaust ermordet worden. Auch diesmal scheut sich der Brite nicht vor Gefühlsachterbahnen. Nur soviel: Die Kerzen werden nicht immer brennen ... «Und an einer Stelle brennen dann nur noch die Kerzen.»

Das kleinste und zugleich grösste Gesetz

Über die Gedichte gelangt der Holocaust auch diesmal ins Programm. «Anderthalb Millionen Kinder unter 15 mussten damals sterben», hält von Lerber fest. Er selber habe zwar keine jüdischen Wurzeln, doch sein christlicher Glaube sei stark vom jüdischen geprägt, sagt von Lerber, ein langjähriger Freund von Adrian Snell. So handelte eine frühere Tour von Jerusalem als der Stadt des Friedens. Der Name jener Konzertreihe war denn auch «City of Peace». In der Schweiz promotete er damals mit Dr. Sigi Feigel, dem inzwischen verstorbenen Ehrenpräsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Zürich (ICZ).

Damit im Nahen Osten Frieden einkehren könne, müssten sich die Menschen auf die wirklichen Werte konzentrieren, meinte Feigel damals. «Die beruhen auf dem kleinsten und zugleich grössten Gesetz: den zehn Geboten.» Snell hatte dem damals beigepflichtet und noch angefügt, seine Hoffnung beruhe auf dem Messias, der Jerusalem Frieden bringe. Denn Jerusalem sei eine Stadt der Verheissung – von bereits eingetroffenen, aber auch von vielen noch ausstehenden. Darum sei für der Titel «City of Peace» eine «Hoffnung, die nicht auf einem Traum basiert, sondern auf den biblischen Verheissungen.» Und von denen handeln auch seine Auftritte an diesem Wochenende.

War es damals mit Eva Pickova ein Mädchen – eines von vielen «namenlosen» –, so geht es bei dieser Produktion nun um sehr viele Kinder. «Manche Textpassagen werden rezitiert, also nicht gesungen», sagt Jean-Daniel von Lerber. Texte von Kindern, die der hässlichen Fratze des Krieges und der Vernichtung ins Angesicht sehen mussten; Kindern von heute und Kinder von gestern. Kinder ohne Namen, aber Kinder mit Schicksalen.

* UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nation’s International Children’s Emergency Fund)

Tourdaten:
Sa., 23. Oktober, 20h00, Bern, EGW Nägeligasse 9-11
So., 24. Oktober, 19h30, Gossau ZH, Ref. Kirche – in Zusammenarbeit mit TEAR FUND Schweiz
Einziges Konzert in Deutschland:
Sa. 13. November, 21h00, Bad Homburg, EFG – Tickets & Info über 06081 962 041

Produktionen von Adrian Snell:
www.shop.livenet.ch/index.html?a=19171&k=3&f=0

Diskografie
2004 The Cry
2001 I dream of Peace
2000 Poems/Seven Hills
1999 The Early Years 1975 – 1981
1998 Intimate Strangers
1997 Light of the world
1996 My heart shall journey
1996 City of Peace
1994 Solo
1993 Beautiful or What?!
1992 We want to live
1992 Kiss the Tears
1990 Father
1989 Song of an Exile
1989 Cream of the Collection 1975 – 1981
1986 Alpha and Omega
1986 The Collection 1975 – 1981
1984 The hungry heart
1983 Midnight Awake
1982 Adrian Snell Classics
1981 The Virgin
1981 Cut
1980 The Passion
1979 Something new ander the sun
1978 Listen to Peace
1976 Goodbye October
1975 Fireflake

Bücher
City of Peace
Children of Exile

Video
Live at Flevo
Internet: www.profile-productions.ch / www.adrian-snell.com

Shop - Produktionen von Adrian Snell:
www.shop.livenet.ch/index.html?a=19171&k=3&f=

Datum: 23.10.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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