«Zukunft des Buches ist nicht in Gefahr»
Die Leipziger Buchmesse die zweitgrösste deutsche Bücherschau ging mit einem neuen Besucherrekord zu Ende: 163’000 Interessierte informierten sich über die Neuigkeiten von rund 2070 Verlagen aus 44 Ländern.
Laut Wolfgang Riewe, Vorsitzender des Evangelischen Medienverbandes Deutschlands (EMVD), nimmt die Bedeutung elektronischer Lesegeräte – sogenannter Tablet-Reader – kontinuierlich zu. Ihr Vorteil bestehe vor allem darin, dass sie klein und leicht seien und sich darauf der Inhalt vieler Bücher speichern lasse. Das sei vor allem praktisch, wenn man unterwegs sei.
Für den christlichen Buchmarkt sieht Riewe in dieser Entwicklung eine Chance, weil er so seine Reichweite erhöhen könne. Vor allem junge Leser nutzten die neuen Möglichkeiten. Er gehe davon aus, dass sich der Büchermarkt innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre deutlich in Richtung digitaler Lesegeräte entwickeln werde.
Ästhetische Bücher beliebt
Die Zukunft des Buches sieht Riewe deswegen jedoch nicht in Gefahr: «Bücher wird es auch in Zukunft geben.» Wichtiger werde jedoch, dass diese hochwertig aufgemacht seien. Gegenwärtig seien ästhetische Bücher gefragt. Kleinere christliche Buchhandlungen könnten in seinen Augen vor allem mit Service und Beratung punkten. Beides könnten sowohl das Internet wie vielfach auch grosse Buchhandelsketten nicht bieten. Aber gerade Beratungsgespräche seien vielen Kunden wichtig.
Christliche Inhalte gefragt
Karl-Wilhelm Bergerhoff, Vorstandsmitglied der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger (VEB), beobachtet ein grosses Interesse an christlichen Inhalten. Da auf der Leipziger Buchmesse – anders als auf der weltgrössten Bücherschau in Frankfurt am Main – nicht fast ausschliesslich Fachpublikum vertreten sei, sondern sehr viele «Endkonsumenten», biete die Leipziger Buchmesse geradezu eine «missionarische Chance». Viele Besucher nähmen sich Zeit, um an den Ständen in Büchern zu lesen. Einige suchten auch das Gespräch.
Ganz bestimmte Themen
Obwohl ein Grossteil der Messebesucher keinen christlichen Hintergrund habe, gebe es eine grosse Neugier an christlichen Inhalten, so Bergerhoff. Eine weitere Beobachtung: Die Besucher unterscheiden nicht zwischen unterschiedlichen christlichen Verlagen oder Verbänden. Sie suchten sich Bücher nach Themen aus und nicht danach, ob sie in einem evangelischen oder katholischen Verlag erscheinen. «Das verstärkt natürlich in positiver Weise die Aussenwirkung», so Bergerhoff.
Lebenshilfe populär
Inhaltlich sei derzeit «Glaubens- und Lebenshilfeliteratur» besonders gefragt, erklärte der Geschäftsführer des Katholischen Medienverbandes, Konrad Höss. Die Sehnsucht nach einem erfüllten und glücklichen Leben sei auch unter Christen gross. Viele suchten nach Ritualen, die ihnen dabei hülfen, ihr Leben besser zu strukturieren.
Falls Sie auf der Suche nach Büchern sind, dann schauen doch beim Medienshop von Livenet vorbei.
Datum: 20.03.2012
Quelle: idea.de