Da die die Verpackung auf den ersten Blick keinen Hinweis auf das verpanschte Bier enthält, könnten viele Erziehungsberechtigte das neue Getränk als harmlos halten, warnt Rolf Hüllenhorst von der deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren. Von den Mixgetränken steigen Jugendliche „schnell auf reines Bier um“, weiss der Suchtexperte. Da sei auch das eigentliche Ziel der Brauereien, behaupten auch andere Kritiker, denn Deutschlands Jugend trinkt lieber Sekt und Wein. 88 Prozent der Jungen Leute haben ab dem 12. Lebensjahr Erfahrungen mit diesen beiden Alkoholika. Gemäss einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken in der Altersgruppe der Zwölf – 25 Jährigen nur 13 Prozent „nie Alkohol“. Der Rest der Deutschen Jugend trinkt mehr oder weniger schwer oder regelmässig. 250 000 Jugendliche und junge Erwachsene gelten bereits als behandlungsbedürftige Alkoholiker. Junge Menschen sind in Bezug auf „Prozentiges“ besonders gefährdet. Die Entwicklung des Organismus ist noch nicht abgeschlossen. Die „Teens“ reagieren empfindlicher auf „Prozentiges“, und die Auswirkungen treten rascher und schwerer wiegend als bei Älteren auf. Besonders gefährdet ist das Gehirn, dessen Reifung bei Jugendlichen erst mit dem 17. Lebensjahr abgeschlossen ist. Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen, andere Organe des Körpers werden auch beschädigt. Nach Einschätzungen des Blauen Kreuzes ist einer von mehren Risikofaktoren für eine Suchtentwicklung bei Jugendlichen „die Etablierung von Alkohol und Drogen in der Jugendkultur. Genau dieses versuche die deutsche Bierindustrie“. In diesem Jahr peilt Holsten trotz der Flaute auf dem Biermarkt einen Gewinn von rund sieben Millionen Euro an. Der Markt leide nach wie vor unter dem rückläufigen Bierkonsum. 2001 sei der Pro-Kopf-Verbrauch erneut um 2,1 Prozent auf 123 Liter Bier gesunken. Trotz des schwierigen Marktes will Holsten seinen Anteil am bundesweiten Bierabsatz im nächsten Jahr von 8,5 auf 10 Prozent steigern. Steigende Umsatzzahlen erhoffe der grösste deutsche Getränkekonzern von so genannten Biermixgetränken. Mit Holsten Cooler und weiteren will der Holsten-Konzern auch in Zukunft mitmischen. Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren
Datum: 18.06.2002