Bei der Therapie wird ein krebszellenselektives Vehikel (z.B. ein monoklonaler Antikörper) mit einem starken Radioisotop verbunden. Während das Isotop zerfällt, emittiert es Teilchen, die entweder direkt oder indirekt alle angepeilten Krebszellen abtöten können. Die Zellenkiller dürften gegen zahlreiche Krebsarten wie Leukämien, Lymphome bzw. mikroskopische, intraperitorale Krebsformen wie Eierstock- und Magenkrebs erfolgreich eingesetzt werden können. "Laut Wissenschaftlern ist aber noch mehr Forschung bzw. eine fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen den besten Teams Europas notwendig", so EU-Forschungskommissar Phillipe Busquin. Busquin betont, dass Krebs im sechsten EU-Forschungsprogramm (2003 bis 2006) absolute Priorität habe. Mindestens 400 Mio. Euro der insgesamt etwas über eine Mrd. für die Bekämpfung schwerer Krankheiten vorgesehenen Forschungsgelder sollen für Krebs eingesetzt werden. Ziel ist die Entwicklung besserer Strategien im Kampf gegen den Krebs von der Verhütung über die Diagnose bis zur Behandlung. Der Schwerpunkt liegt darin, die neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Genomik und anderen Gebieten der Grundlagenforschung zur Anwendung zu bringen und so zu einer Verbesserung der klinischen Praxis bzw. der öffentlichen Gesundheit beizutragen. Bestehende Kenntnisse in der Genomik dürften aber bereits zum Verständnis der wichtigsten Prozesse bei der Anwendung von Alpha-Emittern und anderen Radioisotopen beitragen. Darüber hinaus erhofft man sich Erkenntnisse, wie geringe Strahlenexposition auf die menschlichen Gene einwirkt.
Datum: 28.06.2002
Quelle: pte online