Als schweizerisches Unikat haben sich speziell die Inhaltsstoffe der Milchprodukte sowie Brot- und Wurstwaren erwiesen. Daten über lokale Nahrungsmittel wie z.B. den Eiweissgehalt Schweizer Bratwürste oder den Stärkegehalt von Ruchbrot sucht man im Ausland vergeblich. Seit den letzten vier Jahren untersuchte Jakob 21.000 Lebensmittel, sammelte eine Mio. Daten und konzentrierte ihre Resultate auf die 700 meistverzehrten Nahrungsmittel. "Für sämtliche erfassten Lebensmittel können nun lückenlose Angaben zu insgesamt 36 Inhaltsstoffen abgerufen werden", erläuterte Jacob. Als schwierig gestaltete sich laut Forscherin das Zusammentragen der Datenpunkte. "Die Hauptschwierigkeit bestand darin, an die durch die Lebensmittelindustrie geheim gehaltenen Rezepturen heranzukommen", betonte Jacob. Obwohl die meisten grossen Lebensmittelindustrien Sponsoren des Projektes sind, wurden die genauen Rezepte nicht bekannt gegeben. Die Datenbank soll im weiteren ausgebaut werden. Der Schwerpunkt liegt darin, die Datenqualität zu verbessern. Zusätzlich zur Aktualisierung und Erweiterung ist für das nächste Jahr eine Online-Version geplant, analog zur Deutschen Nährwert-Datenbank. "Das primäre Problem liegt momentan in der Finanzierung". Das meiste Geld gab es bislang von der Lebensmittelindustrie, die da Projekt mit 300.000 Franken unterstützte. Unter anderem hoffte die Industrie auch, die Datenbank würde die zahlreichen Konsumenten-Anfragen reduzieren. Eine Weiterfinanzierung ist aber ungewiss. Die Industrie schiebt die weitere Finanzierung an den Staat ab. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steuerte bisher 200.000 Franken bei und das ETH-Institut für Wissenschaftliches Rechnen finanzierte während fünf Jahren eine Assistentenstelle zur europäisch koordinierten Software-Entwicklung. Im Dezember wird die Nährwertdatenbank auf CD-Rom und in gedruckter Form erhältlich sein. Die Kosten für Schulen betragen 20 Franken. Normalnutzer bezahlen 80 Franken.
Datum: 12.09.2002
Quelle: pte online