Der passende Jesus

Ruth Maria Kubitschek

Jesus hat so viele Facetten, dass Menschen schon immer versucht waren, sich ihre eigene Version zurechtzulegen. Das Herausfordernde und Anstössige des Mannes aus Nazareth blenden manche aus.

Ein krasses Beispiel lieferte in der ARD-Sendung „Menschen bei Maischberger“ am 22. August die bekannte deutsche Esoterikerin Ruth Maria Kubitschek. Sie sagte: „Ich liebe Jesus über alles, aber ich möchte ihn nicht mehr am Kreuz sehen.“

Kubitschek verwies auf die Tatsache, dass in der frühchristlichen Kunst der Erlöser nicht als Crucifixus, als ans Kreuz Geschlagener dargestellt wurde. Bis ins Jahr 1000 gebe es keine solche Darstellungen, behauptete die Schauspielerin und Esoterik-Autorin, sondern Jesus sei immer der Segnende gewesen.

Auferstanden von den Toten

Klar: Jesus wurde in der Antike (es gibt aus den ersten Jahrhunderten der Kirche wenig Skulpturen und Bilder) als guter Hirte und als Segnender dargestellt. Aber: Schon die ersten Christen, die Ostern und Pfingsten erlebten, glaubten an den Auferstandenen, der für sie gestorben war. Dies kommt in den Glaubensbekenntnissen der Alten Kirche zum Ausdruck, die bis heute die Christen weltweit verbinden.

Seine engsten Freunde hatte Jesus eindringlich darauf hingewiesen: Er werde als der wahre Knecht Gottes leiden und auf diesem schmachvollen Weg zu Gott in die Herrlichkeit kommen. Am Ostertag unterstrich Jesus, sein Tod sei von den Propheten des Alten Testaments vorausgesagt worden. Wie prophezeit, so geschah es.

Der Durchbruch – nicht ohne Leiden

Wie soll das also gehen, eine Lichtgestalt, einen Erlöser zu haben ohne die Schande, das Blut und den Horror des Kreuzes? Natürlich: Der Jesus würde uns passen, der einfach segnet und Leben, Heil und Glück spendet. Aber all dies Schöne und Erstrebenswerte ist ohne Bewältigung der Schuld, ohne Sieg über die Mächte des Bösen nicht zu haben. Frau Kubitschek geht am wirklichen Jesus vorbei und verliert sich an ein Wunschbild.

Indem Gott Jesus von den Toten auferweckte und 40 Tage später zu sich in den Himmel erhob, bestätigte er, dass Jesus am Kreuz nicht gescheitert war, sondern das Entscheidende zur Versöhnung der Menschen vollbracht hatte.

Dies ist der einzige Jesus, der wirklich passt, denn er hat die Grundprobleme der Menschen angepackt und den Tod überwunden. Wer sich einen Jesus ohne Leiden zurechtlegt, wird nichts von seinem Sieg über den Tod und das Böse erleben. Wer aber Jesus folgt, um jeden Preis, auch auf dem Weg der Schmach, wird von ihm selbst emporgehoben, gestärkt und geehrt werden. Einige der grossartigen Zusagen der Bibel sind für jene, die Jesus nachfolgen, was es auch kostet. Es lohnt sich, den ganzen Jesus zu entdecken und mit ihm zu leben.

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Datum: 24.08.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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