Deutliche Folgen fürs Verhalten

Bibellesen macht grosszügig

Die Bibel ist der grösste Ratgeber für die Gesellschaft
Eine Studie der American Bible Society (ABS) aus dem Jahr 2025 hat ergeben, dass sich regelmässiges Lesen der Bibel deutlich auf Grosszügigkeit, Mitgefühl und andere soziale Haltungen auswirkt.

Mehr als die Hälfte der praktizierenden Christen – diejenigen, die mindestens einmal im Monat zur Kirche gehen und ihren Glauben als sehr wichtig bezeichnen – sagen, dass die Bibel sie dazu gebracht hat, im vergangenen Monat liebevoller zu handeln. Unter dieser Gruppe stimmt 55 Prozent «voll und ganz zu», dass das Lesen der Heiligen Schrift ihnen helfe, sich liebevoller zu verhalten, verglichen mit 37 Prozent der «Gelegenheitschristen» und 33 Prozent der nominellen Christen.

Selbst von Nichtchristen, die kürzlich die Bibel gelesen haben, sagt 39 Prozent, dass sie sie zu mehr Nächstenliebe inspiriert hat.

Die Vertikale prägt die Horizontale

«Gott ist nicht nur ‚da oben‘ – er ist bei uns und in uns und liebt andere durch uns», heisst es in dem Bericht. «Unsere Beziehung zu Gott ist untrennbar mit unserem Verhalten gegenüber anderen verbunden.»

Der Bericht stellt unter anderem einen klaren Zusammenhang zwischen der Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und Grosszügigkeit fest. Fast die Hälfte der praktizierenden Christen (49%) gibt an, dass das Lesen der Bibel sie grosszügiger mit ihrer Zeit, ihrer Energie oder ihrem Geld gemacht hat – etwa doppelt so viele wie diejenigen, die sich als gelegentliche oder nominelle Christen bezeichnen (beide 24%).

Einfluss auf das Spendenverhalten

Spenden in den USA haben im Jahr 2024 insgesamt fast 600 Milliarden US-Dollar erreicht – ein Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift scheint im Spendenverhalten einen spürbaren Unterschied zu machen: 86 Prozent der regelmässigen Bibelleser gab an, für wohltätige Zwecke zu spenden, verglichen mit 75 Prozent der «Gelegenheitsleser» und 51 Prozent der «Bibel-Unbeschäftigten».

Auch die Höhe ihrer Spenden unterscheidet sich erheblich: Spender, die regelmässig die Heilige Schrift lesen, geben an, dass ihre jährlichen Spenden im Durchschnitt 2'000 Dollar betragen – viermal so viel wie die 500 Dollar bei Spendern, die sich nicht mit der Bibel beschäftigen.

Ethische Themen – Ausnahme Umweltschutz

Über das Geld hinaus misst der «State of the Bible»-Bericht der ABS die Einstellung zu wichtigen sozialen Themen wie der Aufnahme von Einwanderern, der Beziehung zu Menschen anderer Glaubensrichtungen oder Rassen, dem Umweltschutz und dem Eintreten für Unterdrückte.

Während die starke Zustimmung zu diesen Themenfeldern in der Gesamtbevölkerung seit 2022 leicht zurückgegangen ist, sind es nach wie vor die Menschen, die sich intensiver mit der Heiligen Schrift beschäftigen, die solche sozialen Werte am stärksten unterstützen. So stimmen sie besonders häufig Aussagen über die positive Beziehung zu Menschen anderer Rassen oder Religionen zu.

Interessanterweise ist der einzige Bereich, in dem die «Bibelfernen» die stark Engagierten übertreffen, der Umweltschutz – mit 56 Prozent gegenüber 53 Prozent.

Frauen zeigen weiterhin eine stärkere Unterstützung für mitmenschlich-soziale Anliegen, mit 10 bis 18 Prozent höheren Zustimmungsraten als Männer in allen fünf Bereichen.

Das Interesse der Generationen

Generationsübergreifend zeigt die Generation Z das grösste Interesse für die Umwelt, Millennials setzen sich am stärksten für Gerechtigkeit für Unterdrückte ein und Boomer engagieren sich am meisten für den Aufbau von Freundschaften über ethnische und religiöse Grenzen hinweg.

Regional gesehen zeigt der Westen der Vereinigten Staaten eine stärkere Unterstützung für die Aufnahme von Einwanderern – 22 Prozent mehr als in anderen Teilen des Landes.

Auch die Bildung spielt eine Rolle: Personen mit Hochschulbildung unterstützen inklusivitäts- und gerechtigkeitsorientierte Werte 1,5-mal häufiger als Personen mit nur einem Highschool-Abschluss (Abitur).

Weitere Fakten:

  • Millennials sind die Gruppe, die den Trend zu mehr Bibellesen anführen.
  • In allen Generationen lesen Männer mehr die Bibel als Frauen.
  • Von 2024 zu 2025 hat sich die Zahl der regelmässigen Leser der Bibel um zehn Millionen Menschen erhöht, das ist ein Wachstum von 38 auf 41 Prozent  der Erwachsenen.
  • Im internationalen Vergleich erklärte 51 Prozent der US-Amerikaner, dass die Bibel «für sie persönlich relevant» ist – der höchste Prozentsatz aller «westlichen» Länder. In Schweden etwa bekennt das nur 17 Prozent, in Deutschland 21 Prozent, in Neuseeland 30 Prozent und in Italien 37 Prozent der Bevölkerung. 

Was schon länger bekannt ist, wird durch den Bericht der Bibelgesellschaft ebenfalls bestätigt: Menschen, die «nie» die Bibel lesen, erreichen einen Lebensqualitäts-Faktor («Human Flourishing») von 6,8 auf einer Skala von 0 bis 10; gelegentliche Bibelleser rangieren um 7 auf der gleichen Skala, während solche, die die Bibel täglich lesen, den höchsten Wert von 7,9 erreichen.

Zum Thema: 
Neu entdeckt: Wie sich Bibellesen lohnt  
Das drohende Gericht: Wenn Bibellesen überfordert
Susanna Bigger: «Bibellesen muss ausprobiert und geübt werden»

Datum: 12.11.2025
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today / American Bible Society

Werbung
Livenet Service
Werbung