Liebe ist keine Ware

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Mit den Auswirkungen der Pornographie auf christliche Gemeinden befasst sich die neueste Ausgabe der im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden erscheinenden Zeitschrift 'Die Gemeinde' (Kassel). Wie Chefredakteur Frank Fornaçon schreibt, hat die Privatisierung des Medienkonsums, allen voran das Internet, dazu geführt, dass immer mehr Christen versucht werden, sich mit Pornographie zu beschäftigen. Es werde immer leichter, 'brutale Darstellungen von Sex zu sehen, der Menschen nicht mehr als Person, sondern als Mittel zum Zweck zeigt'. Die Folgen seien fatal: 'Der Anteil von Menschen, die normale Sexualität nicht mehr frei genießen können, nimmt zu.' Verkrüppelte Seelen verlören die Fähigkeit zur Hingabe und zum freien Umgang mit dem Ehepartner.

Der Generalsekretär des Evangelischen Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge 'Weißes Kreuz', Karl-Heinz Espay (Ahnatal bei Kassel), gibt in der Ausgabe Tipps, wie Männer die Sucht nach Pornographie überwinden können. Denn der Preis der Porno-Sucht sei hoch: 'Entfremdung, Frustration, bei vielen Lustlosigkeit, bis hin zur Impotenz.' Wegsehen sei keineswegs eine Alternative. Denn diese Vermeidensstrategie sei von Männer 'zu allen Zeiten erfolglos ausprobiert' worden. Statt dessen sei es wichtiger zu fragen, 'welche Rolle diese destruktiven Verhaltensweisen im eigenen Leben spielen'.

Der frühere Leiter der Evangelisch-Freikirchlichen Beratungsarbeit in Berlin, Pastor Hartmut Wahl (jetzt Velbert), geht der Frage nach, was christliche Gemeinden tun können, um Porno-Süchtigen und jenen Frauen zu helfen, die durch die Porno-Industrie ausgebeutet wurden. Männer brauchten gerade in einer Gemeinde einen Kreis, in dem sie offen über ihre sexuellen Schwierigkeiten reden könnten: 'Ich ermutige alle betroffenen Männer, sich mit ehrlichen und barmherzigen Christen auf den Weg zu machen, den gottgewollten Sinn menschlicher Sexualität wiederzufinden.' Die betroffenen Frauen brauchten Begleitung durch geschulte Christinnen, um ihren Hass gegen Männer und sich selbst zu überwinden. An die Eltern appelliert Wahl, ihre Töchter zu selbstbewussten Frauen zu erziehen. Von ihrem Wert überzeugte junge Frauen hätten einen guten Schutz vor jeglichem Missbrauch.

Der Leiter des Christlichen Partnerschafts-Dienstes, Walter Nitsche (Birkenfeld), gibt seelsorgerliche Tipps zum Umgang mit Porno-Süchtigen. Der 'moralische Zeigefinger' helfe nicht: 'Der Christ, der Pornos konsumiert, leidet selbst tiefgehend unter seinem Problem.' Wichtig sei ein Ja zur Liebes-Sexualität.

Datum: 06.07.2002
Quelle: Bund Ev. freikirchl. Gemeinden Deutschland

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