DJ-Bobo-Fans starten Gegen-Petition

DJ Bobo

Gegen 50’000 Schweizerinnen und Schweizer unterschrieben die Petition gegen den DJ-Bobo-Song „Vampires are Alive“. Jetzt starten Fans des Sängers eine Gegenaktion.

Innerhalb von knapp zwei Wochen unterzeichneten über 49’000 Schweizer die Petition gegen das Lied "Vampires are Alive" (Vampire sind lebendig) von DJ BoBo alias René Baumann. Er will mit diesem Song die Schweiz am Eurovison Song Contest vertreten.

Der Präsident der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und Mitinitiator der Protestaktion, Hans Moser, sagte bei der Einreichung der Unterschriften gegenüber den Medienvertretern: „Mit Satanismus und Okkultismus ist nicht zu spassen. Wir bedauern, dass DJ BoBo mit einem satanisch inspirierten Song auf die von der finnischen Band Lordi lancierten 'Erfolgswelle' aufspringen will. Wir sind über die destruktive Tendenz dieses Songs entsetzt. Wir sind klar der Meinung, dass gerade auch unsere Jugend eine bessere Botschaft verdient hat!" Hans Moser zeigte sich überrascht vom Erfolg der Petition.

Petitionäre pochen auf religiösen Frieden

Mit Berufung auf die Bundesverfassung fordern die Petitionäre vom Bundesrat, den religiösen Frieden im Land zu wahren und zu veranlassen, dass die Schweiz im Europäischen Gesangswettbewerb nicht mit Satanismus und Okkultismus, sondern mit Schweizerischen Werten vertreten wird.

Gegenreaktion

Heftig reagieren die Anhänger von DJ Bobo. Im Gästebuch auf der Webseite des Stars poltern und drohen die Fans: „Nieder mit der EDU!“, „Ich finde es so schlimm und peinlich, was da von der EDU gestartet wurde! Das ist ja wie zur Zeit der Inquisition.“, „Bin zwar kein erklärter Bobo Fan, doch immer noch lieber Bobo als konservative Christen, die meinen, die Welt retten zu müssen!“

Ein Online-Petitionsformular wurde aufgeschaltet. Dort steht: „Das Verhalten der EDU ist total intolerant. In der Schweiz herrscht Glaubensfreiheit."

Laut der Zeitung „20 Minuten“ will ein Komitee pro Bobo-Song jetzt auch mit einer Petition an den Bundesrat reagieren. Im Petitionstext stehe: «Der European Song Contest wird immer mehr zu einem Tummelfeld von Politik und Religion. DJ Bobo wie auch Lordi sind keine Satanisten und gehören keiner ähnlichen Gruppierung an.»

Das Komitee berufe sich dabei auch auf die Bundesverfassung und wolle die EDU zu Reparationszahlungen verpflichten: «Die Petition von EDU/UDF verletzt unsere kulturellen Gefühle. Wir protestieren in aller Form dagegen. Die unterzeichnenden Personen verlangen vom Bundesrat, dass er Massnahmen zur Wahrung des öffentlichen Friedens trifft und die EDU/UDF verpflichtet, pro Eurovisionspunkt 100000 Franken an eine gemeinnützige Kinder-Organisation in der Mongolei zu spenden», so „20 Minuten“.

Quellen: factum/EDU/20 Minuten/Livenet

Datum: 30.03.2007

Werbung
Livenet Service
Werbung