US-Sender verweigert Ausstrahlung

Werbespot «Jesus hasst Obama»

Der US-Fernsehsender Fox hat die Ausstrahlung eines Werbespots der Internetseite JesusHatesObama.com (“Jesus hasst Obama”) abgelehnt. Der Spot der Website, die Anti-Obama-Artikel anbietet, sollte während des Endspiels der Football-Saison, dem «Super Bowl», ausgestrahlt werden.
«Jesus hates Obama» - eine äusserst fragwürdige Kampagne in den USA. (Foto: Sceenshot jesushatesobama.com)

In dem Werbespot sind zwei Puppen zu sehen, deren Aussehen an US-Präsident Barack Obama und an Jesus erinnern. Die Obama-Puppe nickt mit dem Kopf zu dem patriotischen Lied «Glory, glory Halleluja», während die Jesus-Figur missmutig schaut. Offenbar durch die Kraft der Jesus-Figur fällt die Obama-Puppe plötzlich in ein Goldfischglas, woraufhin «Jesus» sehr fröhlich dreinblickt und auf sein T-Shirt verweist: «Jesus hates Obama», also Jesus hasst Obama.

Nur ein Scherz?

«Ich glaube doch nicht wirklich, dass Jesus Obama hasst», sagt Richard Belfy, Gründer der Homepage, laut CNN.com. Auf der Homepage, die laut der Onlinezeitung «Huffington Post» eine «konservative Scherz-Seite» ist, heisst es weiter: «Allerdings glauben wir an die Freiheit, uns über die Regierung Obama lustig zu machen. Unsere Produkte mögen ein Scherz sein – genau wie die Politik dieser Regierung».

«Inakzeptabel»

Wie die «Huffington Post» weiter meldet, bezeichnete ein Sprecher des Fernsehsenders Fox den Werbespot als «inakzeptabel», er könne nicht in der Pause des Endspiels ausgestrahlt werden. Das Endspiel der Football-Saison ist mit knapp 100 Millionen Zuschauern ein alljährliches Grossereignis im amerikanischen Fernsehen.

Streit ums christliche Tischgebet

Diese Scherz-Seite ist ein Ausdruck der Stimmung, die im Land herrscht. In den USA sind Staat und Religion strikt getrennt. Das bekommen derzeit auch verarmende Christen zu spüren. In den USA ist es – wie bei vielen Europäern ebenfalls – weithin noch üblich, vor den Mahlzeiten ein Gebet zu sprechen. Doch bei den Mahlzeiten für die Armen wird nun die staatliche religiöse Neutralität durchgesetzt: Christen, die vor dem Essen beten wollen, müssen bei solchen Armenspeisungen hungrig wieder nach Hause gehen.

Für die stark christlich geprägte Gemeinde im Altenzentrum nahe Savannah/Georgia war es ein Schock, dass es ihnen von den staatlichen Bediensteten im Auftrag der Regierung verboten wurde, vor dem Essen zu beten. Dies ist offenbar kein Einzelfall. Im ganzen Land dürfen Bedürftige, die vom Staat mitfinanzierte Speisen zu sich nehmen, vor dem Essen nicht mehr beten.

Staat finanziert islamische Gebetsräume

Christen reagieren auf das Verbot des Tischgebetes mit Unmut, denn zugleich werden an grösseren amerikanischen Flughäfen und Universitäten islamische Gebetsräume und Fussbecken für rituelle Waschungen von Muslimen eingebaut – mit staatlichen Finanzspritzen. Viele christliche Amerikaner befürchten, dass Obama insgeheim einen Kampf gegen das Christentum führt.

Polemik über Obamas Glauben

US-Präsident Barack Obama hat offenbar noch immer Schwierigkeiten, seine Landsleute von seinem christlichen Glauben zu überzeugen. Nur 41 Prozent von 1000 befragten protestantischen Pastoren hielten Obama für einen Christen, teilte das Institut «LifeWay Research» in Washington mit.

Obama hatte sich wiederholt zu seinem christlichen Glauben bekannt. Er finde Stärke in seinem Glauben und bete häufig, betonte er. Dennoch sagten bei einer Untersuchung des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts «Pew Research» 18 Prozent der befragten US-Amerikaner, sie hielten Obama für einen Muslim. 34 Prozent äusserten die Meinung, Obama sei ein Christ. Auch die für Europäer fragwürdige Internetseite «Jesus hates Obama» ist Ausdruck der Polemik um Obamas Glauben.


Datum: 26.01.2011
Quelle: Livenet / epd

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