Lauter Gebetsruf

Saudisches Religionsamt geht gegen Ruhestörung vor

Das saudische Ministerium für islamische Angelegenheiten will strenger gegen den gellenden Gebetsruf der Imame vorgehen.
al-Haram-Moschee in Mekka (Saudi-Arabien)

In der Provinz Asir im Süden des Landes habe die Behörde ein Team eingesetzt, das die Einhaltung der Schallschutzverordnung rund um Moscheen überwachen solle, berichtet die saudische Tageszeitung «Arab News». Hintergrund sind Klagen über einen akustischen Wettstreit zwischen Muezzinen. In verschiedenen Städten haben Moscheen ihre Übertragungsanlagen aufgerüstet.
 
Namentlich in der Provinzhauptstadt Abha und in Chamis Muschait, dem Sitz der Provinzregierung, hätten Muezzine die Verstärker immer lauter eingestellt, um sich bei den zeitgleichen Gebetsrufen besser durchzusetzen, so die Zeitung. Teilweise seien pro Moschee bis zu 16 Lautsprecher installiert, obwohl vier genügten.

Öffentliche Störung

Laut «Arab News» ordnete das Religionsministerium in der Vergangenheit mehrfach an, dass Lautsprecher an Minaretten und Gotteshäusern keine öffentliche Störung verursachen dürften. Dabei gehe es besonders um den Schutz von Kindern, Kranken und älteren Menschen. Ein Imam aus Chamis Muschait gab hingegen in der Zeitung zu bedenken, viele Patienten hörten gern einige Koranverse von einer benachbarten Moschee, vor allem, wenn der Imam eine schöne Stimme habe. «Arab News» zufolge riefen manche Imame ihre Gemeinden zu Kollekten auf, um leistungsstärkere Übertragungsanlagen kaufen zu können.
 
Lesen Sie auch:
Jesus im Koran

Datum: 09.09.2011
Quelle: Kipa

Werbung
Livenet Service
Werbung