"Im Namen Gottes des Allmächtigen": EDU auf dem Bundesplatz

Christliche Werte in die Öffentlichkeit tragen: Die EDU bemüht sich seit 30 Jahren.
Mit Markus Wäfler hat die EDU seit 2003 einen zweiten Nationalrat.
Alphornbläser vor der Nationalbank
Schweizerkreuz mit Jesus in der Mitte: Proklamierende auf dem Bundesplatz

An einem "Nationalen Bekenntnistag" hat die EDU Schweiz am Samstag auf dem Bundesplatz in Bern christliche Werte proklamiert und ihre Bedeutung für die Schweiz unterstrichen. Prominente Christen riefen die über 1000 Anwesenden dazu auf, im Alltag zu diesen Werten zu stehen.

Die Versammlung auf dem Bundesplatz, bei prächtigem Wetter abgehalten, bildete den Höhepunkt der 30-Jahr-Feiern der evangelischen Kleinpartei. Am 3. September 1975 war die Eidgenössisch-Demokratische Union EDU in Bern gegründet worden. Die Versammelten beteten für Volk, Regierung, Parlament und Land und verabschiedeten eine Proklamation an Parlament und Bundesrat (siehe unten).

Politiker und Kirchenvertreter wandten sich an die Teilnehmenden, darunter die Nationalräte Heiner Studer, Christian Waber und Markus Wäfler sowie Max Schläpfer, Präsident des Freikirchenverbands VFG, und Hansjörg Leutwyler von der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA.

Aufgabe und Grenze der Politik

Der Emmentaler EDU-Nationalrat Christian Waber verwies auf die Schweizer Nationalbank, vor der die Bühne stand. „Das dort verwaltete Gold und Geld ist nicht heilig, wir müssen uns aber von der Macht des Mammon lösen.“

Waber rief die Versammelten auf, ihr Christsein in Freude zu leben (Nehemia 8,10). „Mit Politik ändern wir diese Welt nicht, nur dort wo sich Menschen aufmachen hin zum Nächsten, da bricht das Eis.“ Allein Jesus Christus könne Menschen ganz verändern.

Der Aargauer EVP-Nationalrat Heiner Studer würdigte die gute Zusammenarbeit in der EVP/EDU-Fraktion im Bundeshaus. Er betonte die Wichtigkeit einer Gesetzgebung, die Verantwortung für die Erhaltung von Gottes Schöpfung wahrnimmt und den Armen aufhilft.

Studer zitierte Jesaja 10,1.2: „Wehe denen, die ihre Macht missbrauchen, um Verordnungen zu erlassen, die Menschen ins Unglück stürzen. Sie bringen die Armen und Schwachen in meinem Volk um ihr Recht und plündern die Witwen und Waisen aus.“

„Kraft für Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben“

Der Berner Freikirchenpastor Max Schläpfer hob die wesentliche Bedeutung biblischer Werte für das Gemeinwesen hervor. In ihnen „liegt Kraft für Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben von Generationen und Ethnien.“

Wenn Grundregeln wie die Zehn Gebote der gesetzgeberischen Arbeit zugrunde gelegt würden, bildeten sie „einen gerechten Rahmen für die persönliche Freiheit und gleichzeitig für die gesellschaftliche Ordnung“. Schläpfer verwies auf „Du sollst nicht töten“ und „Du sollst nicht stehlen“ – mit diesen Geboten werden Leben und Eigentum des Menschen geschützt. Der Freikirchenleiter zitierte die Warnung von Abraham Lincoln, wonach ein Staat nie von aussen zerstört wird: „Wenn er seine Freiheit verliert, dann geschieht es, weil er sich selbst von innen zerstört“.

Prominente Sportler – und Jakob Wampfler

Mit auf dem Bundesplatz dabei war Prominenz aus dem Sport: die Vize-Fitness-Europameisterin Jolanda Schärer, Paralympics-Dritter Hans-Peter Weber und Snowboardprofi Heinz Inniger). Auch "Quer"kopf und "Wirtshaus-Bundeshaus"-Autor Jakob Wampfler fehlte nicht.

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Proklamation an Bundesrat und Parlament

Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs,
und Vater von Jesus Christus, unserem Erlöser:

Wir loben und wir preisen Dich
für Deine Güte, Deine Liebe, Deine Allmacht und Allgegenwart.

Dankend anerkennen wir:
Du hast uns dieses schöne Land anvertraut, damit wir es bewohnen, gestalten und schützen.

Wir verpflichten uns,
unser Volk zu lieben, für unsere Obrigkeiten zu beten
und mit Wort und Tat zum Wohl unseres Landes beizutragen.
Unser Volk soll frei sein, Dich zu wählen und Dir zu dienen.
Unser Volk soll frei sein, Deine Gebote zu kennen und sie zu halten.

Wir bitten Dich:
Möge Deine Liebe uns berühren und zu Boten der Frohen Botschaft machen.
Möge Dein Geist uns beleben und uns zu christlicher Nächstenliebe befähigen.
Möge Deine Kraft uns stärken, Deine Gebote im Alltag zu leben.

Wir erwarten,
dass unsere Regierungen, Parlamente, Gerichte und Verwaltungen durch Deinen Geist der
Kraft und der Besonnenheit erfrischt und belebt werden,
dass Regierungen und Parlamente die Verfassung und Gesetze respektieren und erhalten,
dass Gerichte und Verwaltungen Recht und Gerechtigkeit an den Geboten Gottes messen,
dass der grosse Schuldenberg abgebaut und der Staatshaushalt wieder ausgeglichen wird,
dass unsere Familien, unsere Direkte Demokratie, unsere Arbeitsstellen und unsere Freiheit
geschützt und erhalten bleiben.

Wir bitten um Deinen Segen
Gott, Du Allmächtiger, unser aller Schöpfer und Erhalter, gütiger Vater:
Du bist unser aller Gott und wir wollen alle Dein Volk sein – für immer!
Segne Du unser Land und Volk und alle, die wir hier vor Dir versammelt sind.
Amen.

Bern, 3. September 2005

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Datum: 07.09.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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