Ferieninitiative

Darum geht es am 11. März

Die am 11. März 2012 zur Abstimmung kommende Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle» will in der Bundesverfassung einen neuen Artikel mit folgendem Wortlaut verankern: «Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Anspruch auf bezahlte Ferien von jährlich mindestens sechs Wochen.» Bundesrat sowie National- und Ständerat lehnen die Volksinitiative ab. SP und Grüne befürworten die Initiative, BDP, CVP, EDU, EVP, FDP und SVP lehnen sie ab.
Ferieninitiative Pro und Kontra

Vergleicht man die Ferien- und Feiertage der verschiedenen Länder, dann steht die Schweiz nicht besonders gut da. In vielen Ländern haben die Arbeitnehmer deutlich mehr freie Tage:


Land

Anzahl Ferien- und Feiertage

Finnland, Frankreich, Russland

40

Österreich, Malte

38

Griechenland

 37

Grossbritannien, Polen, Schweden, Spanien

 36

Norwegen, Luxemburg, Portugal

 35

Tschechien, Lettland

 32

Italien

 31

Deutschland, Belgien, Rumänien

 30

Schweiz, Irland

 29

Trotzdem ist der Widerstand gegen die Ferieninitiative gross. Der Nationalrat hat die Initiative mit 122 zu 61 Stimmen abgelehnt (2 Enthaltungen), der Ständerat mit 32 zu 10 Stimmen. Den linken Befürwortern steht ein geschlossenes Bündnis der Bürgerlichen gegenüber. Arbeitgeber und Wirtschaft lehnen «6 Wochen Ferien für alle» ebenfalls ab.

Bürgerliche sehen die Initiative als «Gift für die Wettbewerbsfähigkeit» und als «Gift für die Arbeitsplätze». Bei einer Annahme der Initiative würden vor allem für kleine und mittlere Betriebe die Arbeitskosten massiv steigen. Viele Firmen könnten sich keine Stellvertretungen leisten. Darum würde eine Annahme der Initiative zu mehr Stress am Arbeitsplatz führen.

Die linken Befürworter der Initiative gehen davon aus, dass mit mehr Ferien der Stress am Arbeitsplatz in den letzten Jahren deutlich zugenommen habe. Mit mehr Ferien seien die Arbeitnehmer gesünder. Darum würden mit der Initiative die Kosten der Firmen gesenkt. Der zusätzliche Ferienanspruch betrage nur 2 Prozent der Lohnsumme und sei auf Grund der höheren Arbeitsleistung der Arbeitnehmer verkraftbar und gerechtfertigt.

Die Initiative ist auch unter engagierten Christen stark umstritten:

Pro-Standpunkt zur Ferieninitiative:

Philipp Hadorn: «Damit die Menschen mehr ‚stille Zeit‘ haben»


Kontra-Standpunkt zur Ferieninitiative:
Erich von Siebenthal: «Mehr Ferien lösen Stressproblem nicht»


Webseiten:

Kontra: Mehr Ferien = weniger Jobs

Pro: «6 Wochen Ferien für alle»

Datum: 19.02.2012
Autor: Markus Döbeli
Quelle: Livenet

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