Pfeifen im Dunkeln

WKönnen Sie pfeifen? Kommt es manchmal vor, dass sie einfach so vor sich hin pfeifen? Wer pfeift, hat meistens gute Laune. Kinder sind ganz stolz, wenn sie es gelernt haben und pfeifen besonders gern und lustig vor sich hin. Aber, es gibt auch andere Situationen, in denen wir pfeifen.

Wer im dunklen Wald oder Keller pfeift, hat Angst! Die Dunkelheit ist uns unheimlich. Wir haben Angst, den Weg nicht mehr zu finden. Im Schatten lauern Schemen und Gestalten. Unsere Fantasie spielt verrückt. Beklemmung legt sich uns ums Herz. Wer dann anfängt zu pfeifen, ist gar nicht mehr lustig, sondern macht sich selbst Mut und lässt sich nicht von Angst bestimmen.

Das Pfeifen ist uns dann das einzig vertraute Geräusch, eine Erinnerung, dass das Leben auch unbeschwert, schön und ohne Angst sein kann. Das spornt an, weiter zu gehen, den Weg zu suchen, heraus zu finden.

Im 1. Testament mach Gott Josua – und damit auch uns – Mut mit den Worten: „Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst, und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!“ (Josua 1.9)

Mutig sein heisst nicht, keine Angst zu haben, sondern sich nicht von der Angst bestimmen zu lassen. Streckenweise ist das Leben undurchschaubar und bedrohlich wie ein dunkler Wald oder Keller. Dann kommt es darauf an, das Pfeifen nicht zu vergessen, wenn wir Angst haben. Auch Gott pfeift in solchen Situationen!

Datum: 18.10.2004
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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