Weh denen

Der Satz, der heute im Mittelpunkt steht, fängt an mit: "Weh denen." Das hört sich an wie eine Drohung und das ist auch irgendwie eine. Und so geht der Satz weiter: "Weh denen, die unrechte Gesetze machen, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden!" Ausrufezeichen. Der Prophet Jesaja war es, der diesen Satz in die Welt gerufen hat. "Weh denen!!!!" Und das ist ein Satz, der bis heute gilt, sich vielleicht nur ein bisschen anders anhört.

Vielleicht so: "Weh denen, die das Leid der Welt kalt lässt. Weh denen, die sich einen Schnurz um Hungernde kümmern, um Vertriebene, um Waisenkinder, Witwen. Weh denen, die den Kranken verachten und ihn seiner Einsamkeit überlassen. Weh denen, die die alten Menschen an den Rand schieben und ihr Leben für nichtig halten. Weh denen, die an dem Bruder, der Schwester achtlos vorüberziehen. Weh denen, die nur an sich selbst denken und den anderen übervorteilen. Weh denen, die geizig und gierig sind und nur ihre eigenen Taschen füllen. Weh denen, die stolz sind, weil sie meinen, mehr Gaben und Fähigkeiten zu haben als andere. Weh denen, die nicht vergeben können und anderen Menschen dadurch das Leben schwer machen."

"Wehe denen", das ist ein Aufruf, ein Weckruf, eine Warnung - endlich Prioritäten zu setzen in unserem Leben. Ein Liedtext von Martin Buchholz macht es auch noch einmal ganz praktisch, wie die Prioritäten zu setzen sind.

Viel zu viel der Ehre geben wir der Konjunktur.
Viel zu viel der Ehre für Erfolg und Schlankheitskur.
Viel zu viel der Ehre kriegt der Waffenfabrikant,
zu viel der Ehre für die Villa am Strand.

Willst du Gott die Ehre geben, such ihn, wo die Armen sind,
such ihn im verletzten Leben, im entehrten Menschenkind.
Willst du Gott die Ehre geben, gib den Armen das zurück,
was wir Reichen ihnen nahmen: ihre Würde, ihr Glück!

Viel zu viel der Ehre für Brillantenschmuck am Ohr.
Viel zu viel der Ehre für ein Profi-Fußball-Tor.
Viel zu viel der Ehre für das Auto mit dem Stern.
Zu viel der Ehre für die Management-Herrn.

Unantastbar, wie Gott selber ist,
soll die Würde seiner Menschen sein.
Und so wertvoll, wie du selber bist,
ist das Leben jener, die man viel zu leicht vergisst.

Datum: 31.08.2005
Autor: Ulrike Schild
Quelle: ERF Deutschland

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