Aus der Geschichte lernen (Psalm 78)

Unsere Biografie, unsere Lebensgeschichte prägt uns. Das, was wir erlebt haben oder nicht erlebt haben, wirkt sich auf die eine oder andere Art aus. Aus der Geschichte können wir lernen! Was? Zum Beispiel einen Fehler nicht zum zweiten Mal zu machen.

Ich weiss, viele von uns haben das Fach Geschichte in der Schule nicht gern gehabt. Was sollen diese alten Geschichten? Die haben uns doch nichts zu sagen.
Ich bin anderer Meinung! Sie haben uns viel zu sagen. Sie sind unsere Herkunft und beeinflussen das Heute und Morgen. Geschichte kann Identität und Sicherheit vermitteln. Sie kann stolz und zuversichtlich machen. Sie kann Mut machen zum Handeln und Verändern.

Israel, das Volk des Alten - besser Ersten - Testamentes, weiss darum. Der 78. Psalm erzählt in 72 Versen davon, dass aus der Geschichte zu lernen ist: „Wir berichten für spätere Geschlechter von den Ruhmestaten des Herrn, von seiner gewaltigen Macht, von Wundern, die er getan hat.“ (Ps 78.4) Geschichte ist Unterweisung, ist Aufweis des Wirkens von Gott in der Welt. Geschichte ist Erinnerung, die es lohnt wachzuhalten, weil Gott darin sichtbar und spürbar ist.

Auch unser christlicher Glaube ist in der Geschichte festgemacht. In Gott, der Mensch wurde in Jesus Christus, seinem Leben, seinem Weg, den er für uns gegangen ist, seinem Leiden und Sterben und seiner Auferstehung. Das ist die frohe Botschaft, festgemacht in der Zeit, in der Mitte der Zeit. Und jetzt ist es an uns, mit Gottes Hilfe, geprägt von dieser Jesus-Geschichte, gute, gerechte und sinnvolle Gegenwart zu schaffen, die dann ihrerseits wieder zu mutmachender Geschichte werden kann!

Dazu braucht es uns alle. Wir sind Gottes Mitarbeiter in dieser Welt. Mit uns will er immer an einer immer besseren Gegenwart mitwirken.
Aus der Geschichte lernen (Psalm 78)
Wegwort vom 21. März 2007

Datum: 22.03.2007
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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