Glaube so gross wie ein Senfkorn

Das höre ich oft: „Mein Glaube ist klein!“ Und die Menschen, die das sagen, meinen, dass ihr Glaube nicht stark ist. Sie sind unsicher, ob ihr Glaube reicht. Sie möchten mehr Glauben in ihren Händen haben. Sie möchten sich ihres Glaubens sicherer sein. Wie klein oder gross ist Ihr Glaube?

Im 17. Kapitel des Lukasevangeliums heisst es in den Versen 5 und 6: „Und die Apostel sagten zum Herrn: Gib uns mehr Glauben! Der Herr aber sprach: Hättet ihr Glauben wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich samt den Wurzeln aus und verpflanze dich ins Meer! - und er würde euch gehorchen.“

Stärke unseren Glauben! Wir verstehen das gut. Natürlich hätten wir das auch gern, wenn unsere Ressource „Glaube“ stark wäre. Wir könnten dann mehr aushalten, mehr umsetzen von dem, was von uns erwartet wird. Wir wären selbstsicherer, überzeugender, erfolgreicher, strahlender, ausgeglichener, resistenter.

Darum überrascht uns die Antwort von Jesus: „Glaube so gross wie ein Senfkorn genügt!“ Es geht also nicht darum, wie gross und stark der Glaube ist. Glaube, winzig und unscheinbar wie ein Senfkorn, ist bereits Glaube, vollwertiger und genügender Glaube.

Der Vergleich mit dem Senfkorn, das wachsen kann, zeigt aber auch: Glaube hat mit Veränderung zu tun. Glaube ist kein Vorausgeschenk, sondern wächst im Alltag – in der Fülle unserer Aufgaben, Fragen, Erfolge und Misserfolge, Erfahrungen und Ratlosigkeiten.

Jesus schenkt uns nicht den starken Glauben, der widerstandsfähig ist, ohne Zweifel und gut verwurzelt. Vielmehr schickt er uns auf den Weg mit einem Glauben so gross wie ein Senfkorn. Wir sollen leben, wozu er uns befähigt!

Datum: 09.04.2008
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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