Felix (1): der Glückliche mit Schattenseiten
Apostelgeschichte 24,24
Der Apostel Paulus machte drei grosse Missionsreisen.
Am Ende seiner dritten Reise (53-57 n. Chr.) kam er nach Jerusalem. Dort wiegelten
die Juden das Volk auf: »Das ist der Verräter, der mit seiner Lehre überall in
der Welt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diesen Tempel hetzt!« Die
Menge schlug auf ihn ein und war dabei, ihn umzubringen. Im letzten Moment nahm
ihn der Kommandant der römischen Garnison in Schutzhaft und liess ihn nach
Cäsarea bringen. Dort war die Residenz von Felix, der von 52-59 n. Chr.
römischer Statthalter von Judäa war. Ein jüdischer Anwalt brachte die Anklage
gegen Paulus vor. Dieser hielt eine Verteidigungsrede. Felix vertagte die
Entscheidung und gewährte Paulus Hafterleichterung.
Der Name Felix bedeutet »der
Glückliche« oder »vom Glück begünstigt «. In der Tat hatte Felix viel Glück in
seinem Leben gehabt. Er war ein früherer Sklave und hatte sowohl beruflich als
auch privat eine glänzende Karriere gemacht. Durch den Einfluss
seines Bruders Pallas, der unter Kaiser Claudius ein hoher Finanzbeamter wurde,
war er zum römischen Prokurator aufgestiegen. Dabei war er nicht zimperlich mit
seinen Konkurrenten und Untergebenen
umgegangen. Der Geschichtsschreiber Tacitus schreibt über ihn: »Er übte die
Macht eines Königs mit der Gesinnung eines Sklaven aus« –
voller Willkür und Grausamkeit.
Dieser skrupellose Emporkömmling interessierte sich für den Glauben an Jesus. Vor ihm stand ein Apostel dieses Mannes aus Nazareth. Er war wie sein Meister gefangen genommen und zu Unrecht verklagt worden. Im Gegensatz zu Felix konnte er sagen: »Ich bemühe mich, allezeit ein reines Gewissen vor Gott und Menschen zu haben« (Apostelgeschichte 24,16). ga
Frage:
Worin besteht ihr wahres Glück?
Tipp:
Aufrichtigkeit ist eine erstrebenswerte Tugend!
Bibel:
Apostelgeschichte 24,1-9
Datum: 31.01.2015
Quelle: Leben ist mehr