Das Gleichnis vom Sämann (4) – die Dornen
Markus 4,18-19
Florian
war wirklich ein guter Junge. Seine Eltern hatten ihre Freude an ihm. Sonntags
ging er gern zu den Gottesdiensten, und schon bald arbeitete er in Jungschar-
und Teenie-Gruppen mit. Auch in der Schule lief alles bestens.
Als
er ins Berufsleben eintrat, merkte er, dass die ihm anerzogenen Tugenden auch
hier eine steile Karriere versprachen, weil Pflichtbewusstsein und
diszipliniertes Arbeiten immer seltenere Tugenden wurden. So arbeitete er fast
Tag und Nacht. Dabei blieb nur wenig Zeit für die Gemeinde und für den stillen
Umgang mit Gott. Und je weiter er sich von Gott entfernte, umso hemdsärmliger
wurden auch seine Methoden im Umgang mit eventuellen Konkurrenten. Er wusste
sich durchzusetzen.
Seine innere Leere versuchte er immer häufiger mit aufwendigen
Urlaubsreisen auszufüllen. Und schliesslich hatte er noch die Chance, die
attraktive Tochter seines Chefs zu heiraten. Die war allerdings nur um den
Preis zu haben, dass er von seiner frommen Erziehung nichts
mehr durchschimmern liess. Die »Dornen« des Gleichnisses aus der Bibellese
hatten allen »guten Samen« abgewürgt.
Wir
wollen nur hoffen, dass Florian auf den richtigen Weg zurückfindet. Gott hat
natürlich viele Möglichkeiten, das durchzusetzen. Seine Erziehungsmittel sind
allerdings meistens sehr schmerzlich, weil es auch nichts bringt, wenn man die
Dornen nur schnell oben abschneidet. Sie müssen mit den Wurzeln beseitigt
werden, sonst wachsen sie wieder neu. Dazu muss man den ganzen Garten tief
umgraben. Und jeder kann verstehen, dass das nur ein Bild für eine harte Kur
sein kann. lü
Frage:
Was sind Dornen in Ihrem Leben?
Tipp:
Je eher es ans Ausreissen geht, umso besser.
Matthäus 13,1-9
Datum: 02.05.2016
Quelle: Leben ist mehr