Entschädigung und Wiedergutmachung

Von Rick Boxx

Vor einiger Zeit erhielten meine Frau, Kathy, und ich das überraschende Angebot einer finanziellen ‚Entschädigung von einem grösseren Chemie-Unternehmen für einen Schaden, der durch eines ihrer Produkte an unseren Kieferbäumen entstanden ist. Sie entschädigten uns nicht nur für den tatsächlich entstandenen Schaden, sondern zahlten noch zusätzliche 15 Prozent Wiedergutmachung.

Mit dieser Geste, zu der das Unternehmen rechtlich nicht verpflichtet war, zeigten sie ihre Bereitschaft, über den blossen Schadensersatz hinauszugehen. Sie erkannten an, dass das Problem für uns ein gewisses Mass an persönlichem Kummer und Mühen bedeutet haben könnte, und sie boten an, durch eine zusätzliche Entschädigung Wiedergutmachung zu leisten.

Ich habe keine Ahnung, wie das Wiedergutmachungsangebot dieser international bekannten Firma zustande gekommen ist, aber ich weiss, wo das diesem Angebot zugrunde liegende Konzept zu finden ist: In der Bibel.

Die Bibel lehrt im Alten Testament, «Wer einen anderen um sein Eigentum betrügt, lehnt sich gegen mich, den Herrn, auf und macht sich schuldig. Er soll sein Vergehen zugeben und alles zurückerstatten, was er dem anderen schuldet, ja, sogar noch ein Fünftel des Wertes hinzufügen.» (Numeri 5, 6 - 7).

In dieser Mahnung sind zwei Prinzipien enthalten: Zunächst sollte der Schuldige dem Geschädigten den Schaden erstatten, wenn er etwas Unrechtes getan hat und jemand dadurch einen finanziellen oder materiellen Schaden erlitten hat. Zweitens könnten die Schäden den tatsächlichen monetären Verlust überschreiten. In diesem Fall sollte eine zusätzliche Wiedergutmachung geleistet werden.

In unserer heutigen Gesellschaft versuchen Unternehmen häufig, mit dem durchzukommen, was sie für das absolut notwendige Minimum halten, sowohl was die Qualität als auch was den Kundendienst anbelangt. Deshalb tat es gut, dass ein Konzern bereit war, über das, was von ihnen verlangt oder auch nur erwartet wurde, hinauszugehen.

In Seiner sogenannten «Bergpredigt» lehrte Jesus seinen Nachfolgern, wie sie mit ihren Feinden angemessen umgehen sollten. Aber die von Ihm genannten Prinzipien treffen auch auf Unternehmen zu, die nicht wollen, dass ihre Kunden zu Feinden oder Gegnern werden:

«Wenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so gib ihm auch noch den Mantel! Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm!» (Matthäus 5, 40 - 41).

Wenn Sie also merken, dass Sie jemanden übervorteilt haben - auch wenn es völlig unbeabsichtigt war - und Sie wirklich Wiedergutmachung leisten wollen, dann sollten Sie in Erwägung ziehen, mehr als nur den tatsächlich entstandenen Verlust zu ersetzen. Niemand kann etwas daran auszusetzen haben, dass sie mehr tun wollen als das, was von Ihnen erwartet werden kann.

Ich kenne einige Unternehmen, die ernsthaft bemüht sind, einem Kunden für einen begangenen Fehler Wiedergutmachung zu leisten, und sich so nicht nur Folgeaufträge sichern, sondern auch erleben dürfen, wie ihr Geschäft wächst, wenn sie bereit sind, das Richtige zu tun.

Datum: 30.09.2013

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