Die Anschauung von der Allgegenwart Gottes ist kein Pantheismus

Die Tatsache, dass Gott in Seiner Schöpfung wohnt und überall und unteilbar in Seinen Werken gegenwärtig ist, wird deutlich durch die Propheten und Apostel gelehrt und die christliche Theologie akzeptiert das auch im Allgemeinen.

Das heisst, es steht in den Büchern; aber es nicht in das Herz des durchschnittlichen Gläubigen eingedrungen, so dass es ein Teil des persönlichen Glaubens geworden wäre. Christliche Lehrer schrecken davor zurück, aus dieser Tatsache die nötigen Konsequenzen zu ziehen, vielleicht weil sie fürchten, als Pantheisten verschrien zu werden, wo doch die Lehre von der göttlichen Allgegenwart ganz und gar kein Pantheismus ist.

Der pantheistische Irrtum ist zu handgreiflich, um jemand zu verführen; denn er bedeutet: Gott ist die Summe alles Geschaffenen. Natur und Gott sind für den Pantheisten eins; berührt er ein Blatt oder einen Stein, so berührt er Gott. Das bedeutet tatsächlich, die Herrlichkeit der unverweslichen Gottheit mit Füssen zu treten, indem man alles für göttlich erklärt und damit alles Göttliche völlig aus der Welt verbannt.

Die Wahrheit ist: Gott wollte zwar in Seiner Schöpfung wohnen; aber Er ist von ihr durch eine in Ewigkeit unüberwindbare Kluft geschieden. Wie nahe auch immer Er mit den Werken Seiner Hände in Zusammenhang gebracht werden mag, so sind sie doch anders als Er und werden es auch ewig bleiben, und Er muss über ihnen stehen und unabhängig von ihnen sein. Er steht jenseits aller Seiner Werke, selbst wenn Er ihnen innewohnt. Er ist gegenwärtig und belebt das ganze Universum mit Seinem Leben!

Datum: 30.07.2005
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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